Geposted von MooZE,
Das vergangene Wochenende war aus deutscher Sicht alles andere als positiv. Beide Teams aus Deutschland gingen in ihren Gruppen nahezu unter und hatten zu keiner Zeit die Chance auf ein Weiterkommen in ihren Gruppen. Die Gründe für das Ausscheiden der deutschen Teams wird unser Redakteur Mirko 'MooZE' Zaake versuchen, etwas näher zu beleuchten. Auf der DreamHack Summer hatte ich die Chance, hinter allen Teams zu stehen, die am Event teilgenommen haben. Die Punkte, die ich in der Folge aufführen werde, sind mein eigener Eindruck von den Schwächen der deutschen Teams, wenn man diese mit den internationalen Top-Teams vergleicht, die am Wochenende in Schweden erfolgreich waren. Wahrscheinlich können manche von euch noch viel mehr Punkte aufzählen, jedoch will ich ein paar Punkte rauspicken und detailliert ausführen.

1. - Der Teamspirit

Der n!-Teamspirit wird vermisst.
Meiner Meinung nach war dieser Punkt der Auffälligste am letzten Wochenende. Wenn ich den Teamspirit von den Deutschen während eines Spiels mit dem der internationalen Teams vergleiche, liegen Welten dazwischen. Während Teams, wie zum Beispiel LDLC.com fast jede Runde miteinander abklatschen, sei es um einen Spieler zu motivieren, der gerade eine schlechte Szene hatte oder aber jemanden für gute Aktionen zu beglückwünschen, sprechen die Deutschen zumeist die Fehler an und schieben die Schuld auf andere Personen innerhalb des Teams anstatt die Sachen nach dem Match zu besprechen. In der Folge werden Ansagen überhört oder gar nicht erst getätigt, weil man noch miteinander diskutiert, obwohl die nächste Runde schon angefangen hat. Die schlechte Stimmung überträgt sich dann natürlich auf das Spiel und auch auf die Zeit zwischen den Matches, da man sich von jemand anderen angefahren fühlt und sich dann eher zurückzieht.

2. - Die Kommunikation

Eine andere Schwachstelle der Deutschen stellt die Kommunikation dar. Falsche Calls, wo sich die Gegner angeblich aufhalten sollen, sind da noch das kleinere Übel. Viel schlimmer finde ich, dass angesagte Taktiken oder Aktionen des Team-Captains beziehungsweise des Ansagers nicht ernst genommen werden und diese dann angezweifelt werden. Dadurch wird es im Voice unruhig und auch Ingame merkt man dann die Verwirrung, wenn man sich nicht darauf einigen kann, was man nun machen will. Meiner Meinung nach darf es einfach nicht sein, dass man Sätze, wie zum Beispiel: 'Lass doch lieber das machen.', am laufenden Fließband hört. Setzt man auf einen Ansager, dann muss man dessen Calls auch zu 100% ausführen und nicht anzweifeln. Dazu kommen die Umstände vor Ort, die die Kommunikation noch schwerer machen, da nebenan große Bühnen von League of Legends oder StarCraft 2 aufgebaut sind. Laute Musik, jubelnde Fans – alles Sachen, die die Spieler beeinflussen. Jedoch muss man dazusagen, dass auch andere Teams damit zu kämpfen hatten, von daher ist das keine Ausrede für das Abschneiden der Deutschen

3. - Das Aiming

tiziaN war ein Positivbeispiel.
15 Frags - diese Anzahl an Kills machten zwei Akteure von Team Alternate in beiden Spielen zusammengerechnet. Eine düstere Zahl, wenn man bedenkt, dass ein Gordon 'Sf' Giry, Jonathan 'devilwalk' Lundberg oder Patrik 'f0rest' Lindberg diese 15 Kills innerhalb einer Halbzeit auf das Scoreboard bringt. Generell muss man sagen, dass die Deutschen in den meisten 1on1-Situationen das Nachsehen hatten und als Erstes gestorben sind. Ausnahmen, in denen ein Tizian 'tiziaN' Feldbusch oder ein Anil 'cLy' Gülec eine Runde fast im Alleingang entscheidet, waren leider Mangelware. Die anderen Teams haben um ein vielfaches besser gehitted, sodass die Deutschen in vielen Situationen noch nicht einmal zurückschießen konnten.

4. - Die Vorbereitung

Der letzte Punkt, den ich beleuchten möchte, ist die Vorbereitung auf die DreamHack Summer. Teams, wie zum Beispiel Ninjas in Pyjamas oder LDLC.com haben nun einmal die Möglichkeit sich eine Woche vor Turnierbeginn im Bootcamp zu treffen und den ganzen Tag zu trainieren. Team Alternate konnte ein zweitägiges Bootcamp abhalten, /10/ spielte nur Online. Das soll kein Vorwurf an die Deutschen sein, da man aufgrund von Arbeit oder Studium einfach nicht die nötige Zeit dafür findet. Deshalb kann man die kommenden Gegner eben nicht so detailliert studieren, wie es die internationalen Top-Teams machen. Diese fehlende Vorbereitung macht sich dann natürlich im Turnierverlauf bemerkbar – Epsilon oder auch NiP spielten im Vorfeld der DreamHack um die zehn Stunden am Tag.

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