Geposted von Knochen,
Knapp eine Woche ist das Finale der ESL One Cologne 2014 her und die 100.000 USD Siegprämie der insgesamt 250.000 USD sind vergeben. Valve unterstützte das dritte Major-Turnier und erneut brach man alle bislang aufgestellten Rekorde. Ein Grund für uns, die drei Major-Turniere genauer zu beleuchten und den Werdegang von CS:GO zu beschreiben. Fakt ist: Mit 409.368 Zuschauern wurde ein neuer Meilenstein in der CS-Geschichte gesetzt.

Das erste große Major-Turnier für CS:GO wurde mit der Unterstützung von Valve auf der DreamHack Winter 2013 angekündigt. Die DreamHack hat eine lange Tradition im eSport und wurde erstmals im Jahre 1994 durchgeführt. Damals noch auf järhlicher Basis, fand sie ab 2002 fortan zweimal pro Jahr statt. Im Jahr 2004 zog die DreamHack als größte LAN-Party der Welt in das Guinnes Buch der Rekorde ein, mit damals 5.272 Teilnehmern und 5.852 Computern. Daher war dieses Event für das erste Major-Turnier in CS:GO mit 250.000 USD Preisgeld prädestiniert.

Im Rahmen der DreamHack wurde vor dem Event ein neues Update eingespielt, erstmals mit der Möglichkeit über das Schauen von Livestreams Drops zu bekommen. Die Souvenir-Packs enthielten Waffen mit Stickern, auf dem sich das DreamHack-Logo befand. Während der DreamHack wurde ebenfalls der Preis für CS:GO auf 6,99 EUR gesenkt, um neue Spieler anzulocken.

Die DreamHack Winter setzte einen ersten Rekord mit 145.294 Zuschauern und Steam-Statistiken von 93.905 gleichzeitigen Nutzern. Ein absoluter Aufwärtstrend, der sich in den nächsten Monaten fortsetzen sollte. Bis dato hatte CS:GO mit 54.097 gleichzeitigen Nutzern den höchsten Peak erreicht. Das Finale wurde damals zwischen den Ninjas in Pyjamas und fnatic ausgetragen. Überraschende Sieger waren die Underdogs fnatic, die keiner vor dem Event im Finale gesehen hätte.


Das nächste von Valve unterstützte Event war die EMS One Katowice, exakt 105 Tage nachdem die DreamHack Winter 2013 startete. Das zweite Major-Turnier mit 250.000 USD Preisgeld und wieder neue Elemente, die Valve in das Spiel für Zuschauer und Fans integrierte. Neben Souvenir-Packs, gab es erstmals Sticker zu den teilnehmenden Teams. Mit den bis dato eingeführten Sticker-Kapseln entschied sich Valve dazu, spezielle Team Sticker zu machen, welche sehr großen Anklang in der Community fanden. Ein weiteres Element, das zusätzliches Geld einbringt, nicht nur Valve, sondern diesmal den Organisationen bzw. Teams.



Mit über 50.000 Besuchern in der Spodek Arena in Kattowitz, Polen, stand dieses Mal der Fokus nicht nur auf den Streams, sondern auch auf einer atemberaubenden Kulisse vor Ort. Auch wenn das Major, welches damals noch den Namen EMS One trug, nur ein Sidekick zu den eigentlich stattfindenden Intel Extreme Masters war, so fühlte man sich auch als CS-Enthusiast wie ein Teil des Gesamten. Die Spiele wurden abseits der großen Zuschauermenge in einem eigenen Bereich ausgetragen, das große Finale jedoch auf der großen Bühne. Mit dem späteren Sieger Virtus.pro gewann ein lokales Team und trug seinen Teil zu einer spektakulären Atmosphäre bei.

Ein Finale zwischen den Ninjas in Pyjamas und Virtus.pro sorgte für die nötige Spannung und besondere Lust auf das einzigartige Finale. Das polnische Team konnte bis zu diesem Tag nicht an ihre alten Erfolge in CS 1.6 anknüpfen und spielte sich auf dem Turnier in einen wahren Rausch. Das Finale schauten 252.888 Leute, CS:GO erreichte in diesem Monat einen neuen Peak von 151.094 gleichzeitigen Nutzern. CS:GO befand sich weiterhin im Aufwärtstrend und die Major-Turniere mit dem Siegerpreisgeld von 100.000 USD lockten mehr und mehr Zuschauer sowie Spieler an.


Am 19. Juni 2014 hat die ESL ihr nächstes ESL One Turnier angekündigt, welches im Rahmen der gamescom stattfinden sollte. Es handelt sich um die ESL One Cologne Championship, die mit 250.000 USD somit das dritte Major-Turnier bildet und erneut von Valve unterstützt wird. Mit den gesammelten Erfahrungen aus Kattowitz konnten sowohl die ESL als auch Valve nun die nächsten Schritte gehen.

Die Souvenir-Packs, auch bekannt als "gibt es Drops", haben sich fest etabliert, genauso wie die Team Sticker, welche erneut dem User und Fan in Kapseln zur Verfügung standen. Als neue Elemente führte man die Pick'Em League ein, wo man auf die einzelnen Partien mit dem jeweiligen Sticker tippen konnte sowie erstmals die Möglichkeit, die Caster im Spiel zu hören und sie die Steuerung übernehmen zu lassen. Ein Element, das man bereits aus Dota2 kennt und das auch für CS einen geeigneten Einsatz findet. Da die Spiele offline vor Ort in Köln ausgetragen wurden und DDoS-Gefahr bestand, gab es allerdings nur den englischen Stream über die Ingame-Möglichkeit zu hören, nicht aber die anderen Sprachen, in denen die Spiele ebenfalls übertragen wurden.

Der Verlauf durch die drei Major-Events

Dennoch feierte die ESL One erneut Bestwerte in Sachen Zuschauerzahlen und bereits am ersten Tag konnte man in der Partie zwischen Titan eSports und Cloud9 den Rekord aus Kattowitz übertreffen. Bei diesem Match aus der Gruppenphase schauten am Donnerstagabend 257.924 Leute zu und erreichte somit 5.036 Zuschauer mehr als im Finale der EMS One Katowice. Das Finale zwischen den Ninjas in Pyjamas und fnatic schauten 409.368 Leute und mit 275.014 gleichzeitigen Spielern im Spiel wurde abermals gebrochen, was bis zu diesem Tag an Rekorden aufgestellt wurde. Die dritte Teilnahme in einem Finale auf einem Major-Turnier konnten die Ninjas in Pyjamas nun schlussendlich als Sieger abschließen.


Die Major-Turniere sorgen für einen starken Anstieg was die Spielerzahlen und Zuschauerzahlen angeht, zudem hatte CS:GO an den gamescom-Tagen mehr Zuschauer als Dota2, StarCraft 2 oder League of Legends. Eine Marke, welche man vor einem Jahr noch nicht für möglich gehalten hätte und für den starken Weg von Counter-Strike: Global Offensive steht. Das Spiel ist noch lange nicht an seinem Höhepunkt angekommen und hat am Donnerstag seinen zweiten Jahrestag gefeiert. In dem Spiel steckt weiterhin viel Potential und Valve geht die richtigen Schritte, wenn auch manchmal langsam.

Aber nicht nur die DreamHack, EMS One und ESL One bilden den Markt, sondern auch alle anderen Ligen, Turniere und Events, welche Tag ein und Tag aus stattfinden und einem Counter-Strike Fan fast täglich Matches bieten. Der Weg ist noch nicht zu Ende gegangen und man mag sich kaum ausmalen wollen, was für Zahlen erreicht werden, wenn es ein 'The International' für CS:GO gibt und es neben Drops auch noch "Drips" gibt.


Und nun darf man abschließend wohl sagen, dass Valve es geschafft hat, ein "fast totes" Spiel wie einen Phoenix aus der Asche auferstehen zu lassen. Die Grenzen sind noch lange nicht erreicht und so gibt es noch weit mehr Möglichkeiten, Items zu Teams, Spielern, Veranstaltern oder Kommentatoren zu erschaffen und weitere Fans zu mobilisieren. Das Spiel hat den Sprung zum Triple-A-Titel geschafft und vom finanziellen Kreislauf profitiert nicht mehr allein Valve, sondern auch jeder einzelne Spieler.

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