Geposted von Knochen,
Nachdem am Mittwoch die Änderungen der ESL rund um die EPS bekannt wurden, die fortan unter dem Namen ESL Deutschlands Beste Gamer bekannt ist, meldet sich nun der Produktmanager Michael Bister zu Wort, um auf die Reaktionen der Community einzugehen. In dem Statement gibt er die Beweggründe für die Änderungen bekannt und erklärt ausführlich die neue Ausrichtung. In dem zweiseitigen Statement geht er zum einem auf die Namensänderung ein und warum dieser Name gewählt wurde und zum anderen spricht über die vergangenen Jahre der Profi eSport Liga in Deutschland und auch über die Vermarktung eben dieser. All diejenigen, die also nach der Bekanntgabe am Mittwoch nicht viel mehr als "Warum zum Teufel dieser Name" als Kommentar übrig hatten, denen sei dieses Statement sehr ans Herz gelegt, um die Hintergründe zu verstehen und etwas mehr Einblick hinter die Kulissen zu bekommen.

Statement Michael Bister (Produkt Manager der ESL Deutschlands Beste Gamer):

Liebe Community,

Wir sind uns im Klaren darüber, dass die Änderungen und die Neustrukturierung der ESL Pro Series/ESL Deutschlands Beste Gamer bei vielen von euch für Unruhen gesorgt haben.

Aus diesem Grund möchte ich, als Verantwortlicher der Liga, etwas Klarheit schaffen und euch mitteilen, warum wir gewisse Schritte gegangen sind und wo wir mit dem nationalen Produkt der ESL stehen.

Die ESL Pro Series startete vor rund 13 Jahren als erste offizielle Profi eSport Liga in Deutschland. Über all die Jahre hat sich, gerade im eSport, einiges getan. Strukturen wurden angepasst, der Markt ist gewachsen, internationale Events kamen hinzu und der Markt wurde einfach viel größer. Wir sind keine Nische mehr, sondern haben es gemeinsam geschafft, den eSport dahin zu bringen, wo er jetzt steht. Darauf dürfen wir stolz sein!

Wenn ich mir jetzt das Feedback der letzten Tage anschaue, stechen mir einige Punkte sofort ins Auge.

- Was habt ihr aus der ESL Pro Series gemacht?
- Früher war alles besser!
- Wen interessiert diese Liga überhaupt noch?
- Mit so einem Namen bekommt man keine internationale Beachtung mehr

Gehen wir diese Punkte einfach mal durch: Was haben wir aus der ESL Pro Series gemacht?

Es ist zum jetzigen Zeitpunkt die einzige rein nationale Profi-Liga im eSport. Ich habe in den letzten zwei Jahren immer gewisse Ziele mit dem Turnier erreichen wollen. Das erste war es ein System zu bekommen, welches die Zuschauerschaft erhöht und das Liga/Turniertreiben fokussiert. Also haben wir ein Cupsystem dem Ligasystem vorgezogen. Lieber geballte Action an einem Tag als verstreut über die Woche, durch Wildcards verschoben etc. pp. Es hat sich gut durchgesetzt und ihr, als Zuschauer, gebt uns auch Recht, wenn ich mir die Zahlen anschaue.

Der nächste Schritt war es die ESL Pro Series zu vermarkten. Einsplus als TV Sender kam hinzu, andere Medien, wie ComputerBild Spiele, kicker.de, dpa oder der WDR, fingen an über uns zu berichten. Auch die Sporthochschule Köln ist involviert und arbeitet bereits mit einigen Spielern und Teams zusammen, um Anforderungsprofile zu erstellen. Die nationale eSport-Szene hat also wieder mehr Aufmerksamkeit bekommen.

Kommen wir zu „Früher war alles besser“

Früher war alles super, das stimmt. Aber dort hatte man keine internationale „Konkurrenz“. Natürlich war die ESL Pro Series die Anlaufstelle für alle eSport Fans. Es gab iFNGs und natürlich höheres Preisgeld. Warum haben wir das Ganze nicht mehr? Vorweg, wir sind ja wieder auf dem Weg dahin. Es gibt seit einigen Jahren wieder ein Event außerhalb des Studios und der gamescom, das Preisgeld in League of Legends wurde erhöht und die Zuschauerzahlen auf Twitch und auch im Studio wurde ebenfalls mehr als verdoppelt. Jedes Mal, wenn wir ein Studioevent haben, kommen die Zuschauer auf uns zu und bedanken sich für ein fantastisches Wochenende bei uns. Sie haben vor Ort Spaß, verfolgen interessante Matches und haben eine Anlaufstelle für den deutschen eSport bei uns gefunden.

Und da kommt auch direkt der nächste Punkt: „Wen interessiert das denn noch?“

Gott sei Dank eine ganze Menge an Leuten. Gezählt an den Zuschauerzahlen und auch an dem Interesse, das jetzt gerade aufkam. Auch Partner und Sponsoren sehen in einer nationalen Liga viel Potential, nicht ohne Grund können wir Saison pro Saison weitere gute Partner vorstellen, die an uns und auch das Turnier glauben. Immer mehr Teams nehmen an der Qualifikation teil und wollen Teil der Meisterschaft werden.

In monatlichen Meetings werde ich gefragt: „Michael, wo siehst du „dein Produkt“ in den nächsten Monaten und Jahren?“ Ich sage jedes Mal, dass ich die Anlaufstelle für alle deutschen eSport Fans werden will. Mehr Leute sollen davon erfahren, dass wir unser Hobby professionell betreiben. Ich will den Grundstock für junge Spieler und Teams bieten, um im eSport durchzustarten und ihnen dafür die richtige Plattform bieten. Die besten Spieler Deutschlands werden dieses Jahr wieder auf der gamescom spielen können, werden Interviews geben und somit werden von der nationalen Presse und anderen eSport Fans wahrgenommen. Ich finde das ist ein gutes Gefühl.

Warum aber die Namensänderung?

Es ist recht simpel. Wir haben, wie ihr mitbekommen habt, einige Umstrukturierungen vorgenommen. Andere Länder, wie vor kurzem England, haben nun auch eine nationale Liga erhalten, so wie die deutsche ESL Pro Series. Wir wollen diese Produkte aber nicht groß vermischen, denn sie stehen für sich. Genau deswegen heißt die ESL Pro Series in England nun ESL UK Premiership, in Frankreich wird sie einen französischen Namen erhalten und in Deutschland bekam sie einen komplett deutschen Namen. Wir identifizieren uns somit klipp und klar mit dem Land, in dem dieses Turnier stattfindet.

„Warum Deutschlands Beste Gamer und nicht einen anderen Namen?“

Das hat auch recht simple Gründe. A) Haben wir mit Computer Bild Spiele einen Partner, der bereits seit einigen Jahren mit uns zusammen den Subtitel „Deutschlands Beste Gamer“ für die EPS aufgebaut hat. Es ist also gar kein komplett neuer Name, sondern war bereits in den letzten zwei Jahren Subtitel der ESL Pro Series. Es ist also bereits bekannt. B) Sind andere Titel, wie „Deutsche Gaming Bundesliga“ etwas irreführend. Wir sind keine Liga im klassischen Sinne, sondern ein Turnier.

Nun hieß es für 2015 für uns das Ganze größer zu präsentieren. Größere Events, mehr Preisgeld und einiges mehr. Das gehen wir nun an und es scheint zu funktionieren. Unser Duisburg Event wird ein Erlebnis für jeden deutschen eSport Fan. Auf diesen Event freue ich mich seit zwei Jahren. Endlich wieder den Schritt zu wagen rauszugehen. Ich hoffe, dass ihr euch ebenfalls darauf freut und ein Teil davon seid.

Ganz wichtig ist mir noch zu sagen, dass ich offen für jedes Gespräch bin. Habt ihr ein Anliegen, eine Frage, oder eine Verbesserung, dann kontaktiert mich. Auf Events direkt persönlich, via Email oder anderen Wegen. Lasst uns auch gerne einmal im Monat eine „Talkshow“ auf twitch machen, um den nationalen eSport zu besprechen. Gerne mit Spielern, Castern und vor allem auch euch. Vielleicht liest das ja der ein oder andere und findet diese Idee gut. Dann bin ich sofort dabei und schaue, dass wir schon bald eine erste Show hier in unseren Kölner Studios machen und gemeinsam überlegen können, wie wir den deutschen eSport noch weiter nach vorne pushen können.


Lieben Gruß,

Michael Bister
Produkt Manager der ESL Deutschlands Beste Gamer


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