Geposted von MooZE,
Die Intel Extreme Masters sind zurück und mit dem Traditionsturnier erblickt ein komplett neues Turnierformat das Licht der Welt. Die Teams haben jeweils vier Leben in dem Turnier, für jede verlorene Map wird eines davon abgezogen. Der Gewinner darf sich aussuchen, welche beiden Lineups im folgenden Match aufeinander treffen. Die Meinungen in der Community und auch bei den Teams sind gespalten - des einen Freud, des anderen Leid? Innovation ist immer ein gutes Zeichen, oder?

Sechs Teams, insgesamt 24 Leben und die Community kann für ihre Wunschmap abstimmen - dies fasst kurz das Turnierformat der diesjährigen Intel Extreme Masters gamescom 2015 in Köln zusammen. Mit 90.000 US-Dollar ist das Event auch mit ordentlich Preisgeld dotiert, sodass man sich die Frage stellen muss, ob es nicht ein wenig zu viel Geld für solch ein neues System ist, in dem die Teams selbst nicht viel Einfluss haben. Die Meinungen über dieses System gehen schon früh sehr weit auseinander, was man an Denis 'denis' Howell und seinem Team-Manager Christian 'PsYcHo' Lenz sieht:

Es ist meiner Meinung nach immer ein guter Schritt, ein wenig Innovation zu zeigen, ob sich das Format bewähren wird, sieht man dann jedoch erst in der Zukunft. - Denis 'denis' Howell

Ich hoffe, dass es nie wieder angewendet wird. Ich finde es zwar gut, die Community mit einzubeziehen, aber es ist ein großes Problem, dass Teams gezwungen werden auf Maps zu spielen, auf denen sie sich nicht wohlfühlen. - Christian 'PsYcHo' Lenz


Das komplette Interview mit denis findet ihr hier. Die Interviews mit Teammanager PsYcHo: Teil 1 & Teil 2

Kleine Hindernisse für die Teams durch das System

gob b wählt das nächste Match aus
Das System bringt einige kleine Hindernisse mit sich, die vor allem die Spieler betreffen. Durch die Ungewissheit, wer als nächstes auf die Bühne muss, haben die Teams kaum Zeit, um sich von der Location zu entfernen. Durch die vollgepackte gamescom 2015 und einem ziemlich kleinen Backstage-Bereich kommt man nur relativ langsam von Punkt A nach Punkt B, sodass man mehr oder weniger gezwungen ist, den ganzen Tag in der Arena zu verbringen. Ein weiterer Nachteil für Teams, wie zum Beispiel mousesports, die oftmals über Taktik kommen, ist die sehr kurze Vorbereitung auf ein Spiel, sofern man für das nächste Match ausgewählt wird. Da man direkt aufbauen muss und sich direkt in das Warm-Up begibt, gibt es nur eine sehr begrenzte Zeit, um noch einmal über Taktiken zu sprechen, die man selber oder auch der Gegner nutzen wird.

Die Community freut sich über ihre Anteilnahme

Für die Community ist dieses Event mit Sicherheit ein großer Spaß. Endlich sieht man ein neues System und dass man selber sogar Anteil an dem Turnier nehmen kann, ist umso interessanter für den passionierten Counter-Strike Zuschauer. Vor jedem Match kann man per Twitter seine Lieblingsmap bestimmen, die dann die Prozentzahl der Map steigert. Je höher die Prozentzahl der Map, desto mehr Boxen werden mit eben dieser Map versehrt. Das Gewinnerteam sucht sich dann eine von insgesamt acht Boxen aus, die die Maps für die Spiele bestimmen.

Vetternwirtschaft vorprogrammiert?

Vetternwirtschaft unter den Dänen?
Insgesamt sechs Teams sind bei den Intel Extreme Masters gamescom 2015 vertreten und spielen um ein Preisgeld von 85.000 US-Dollar. Zwei der sechs Teams kommen aus Dänemark und es scheint so, dass die beiden Lineups sich zusammengetan haben, damit man gemeinsame Sache macht. Während der Spiele gab es intensive Gespräche zwischen SK Gaming und Team SoloMid, was man auch auf diversen Streams sehen konnte. Des Weiteren wurde Finn 'karrigan' Andersen von SK Gaming angeheuert, um als Coach hinter dem Team zu stehen. Aus diesen Gesprächen resultierte direkt drei Mal das Aufeinandertreffen von SK Gaming gegen das vermeintlich schwächste Team des Turniers - Renegades. Allerdings ging der Plan nicht ganz auf, denn nur das letzte Spiel konnte SK Gaming gewinnen und das auch nur nach Overtime. Bei solch einem System kann es durchaus vorkommen, dass sich Teams zusammenschließen, um es anderen Lineups gemeinsam schwer zu machen - ein weiterer Nachteil des neuen Formats.

Ein System aus IEM und ESL One als beste Lösung?

Zufälligerweise hatte ich das Glück, mit Andre 'nookyyy' Utesch zu sprechen, mit dem ich einige Minuten über das neue Format diskutiert habe. Wir waren uns relativ einig, dass das System mit den Leben kein schlechtes sei. Auch der Fakt, dass sich das Gewinnerteam das nächste Aufeinandertreffen aussuchen darf, sorgt für Spannung und Abwechslung. Was jedoch ohne Einschränkungen geändert werden muss ist der Map-Vote, der durch das Publikum stattfindet. Bei solchen Summen muss man den Team-Captains die Chance lassen, in das Spiel einzugreifen und die Maps per Veto zu bestimmen. Wieso also nicht ein System aus IEM und ESL One? Jedes Team hat vier Leben und der Gewinner eines Matches entscheidet über das nächste Aufeinandertreffen. Stehen die Teams fest, kommt es zum Map-Veto, in dem jedes Team zwei Maps eliminieren darf. Wie auch in der ESL One bleiben schlussendlich drei Maps übrig, von denen eine Map per Zufall ausgewählt wird. So haben die Teams immerhin die Chance, ihren mit Abstand schlechtesten Karten aus dem Weg zu gehen, sodass ein mousesports kein de_inferno spielen muss - eine Map, die seit Wochen nicht trainiert wurde.

Auch im Forum wurde schon über das Turnierformat diskutiert und dort kommen fast alle User zu der übereinstimmenden Meinung, dass man dieses System entweder verändern oder nicht wieder nutzen sollte.

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