Geposted von spawnYzn,
Ein ewiges Diskussionsthema unter CS:GO-Spielern: Skinwetten und Glücksspiel. Zumindest eine der beiden, in den letzten Monaten extrem lukrativ gewordenen, Einnahmequellen für teilweise zwielichtige Betreiber fällt nun von einen auf den anderen Tag weg. Valve kündigte gestern an, gegen die Betreiber, welche die OpenID API missbräuchlich für ihre Bots nutzen, vorzugehen. Stein des Anstoßes waren wohl die wiederholten Skandale - zuletzt um CSGOLotto von ProSyndicate and TmarTn - und womöglich auch die Klage gegen Valve selbst.

Lange hat es gedauert, bis endlich eine höchstoffizielle Reaktion aus dem Hause Valve zu hören war. Der, für seine Verschwiegenheit bekannte, Spieleentwickler, veröffentlichte gestern einen relativ knappen Blogeintrag zu den aktuellen Gegebenheiten beim Tauschen von Ingame Items und wie dies von Drittanbietern für Wetten und Glücksspiele ausgenutzt wird. Im Eintrag stellt Erik Johnson klar, dass die Softwareschmiede nie geschäftliche Beziehungen zu irgendeiner der Webseiten unterhalten hat und keinerlei direkte Einnahmen erzielt wurden.

Außerdem geht er auf den Umstand ein, dass die Seitenbetreiber bisher über die OpenID API operierten, dabei aber gegen die Nutzungsbedingungen verstießen. Einerseits können Steam Nutzer sich über die Schnittstelle auf anderen Webseiten mit ihrem Steamaccount einloggen und damit beweisen, dass der Account und die dazugehörigen Items ihnen gehören. So weit, so gut. Doch um zum Beispiel Bots zum Handel von Ingame Items bereitstellen zu können, registrierten Seiten wie CSGOLotto oder CSGOLounge Steamprofile und nutzten automatisiert die gleiche Schnittstelle. So ließ sich der Tausch von Items und das platzieren von Wetten und Glücksspieleinsätzen automatisieren.

Dies ist jedoch weder von der Programmierschnittstelle vorgesehen, noch durch die Nutzerbedingungen legitimiert. Nun will Valve gegen die Seitenbetreiber vorgehen und sie zur Aufgabe beziehungsweise zum Einstellen ihrer Tätigkeit über den Steamservice zwingen, falls nötig sogar mit rechtlichen Mitteln. Im vorliegenden Fall wird dabei aber ausdrücklich von Glücksspielseiten, wie Münzenwurf, Roulette und Co. gesprochen. Für Seiten die Skins An- und Verkaufen (OPSkins, Stonefire), ebenso wie Wettanbieter für Profispiele (CSGOLounge), scheint es bisher noch keine Einschränkungen zu geben.

In-Game Item Trading Update

In 2011, we added a feature to Steam that enabled users to trade in-game items as a way to make it easier for people to get the items they wanted in games featuring in-game economies.

Since then a number of gambling sites started leveraging the Steam trading system, and there’s been some false assumptions about our involvement with these sites. We’d like to clarify that we have no business relationships with any of these sites. We have never received any revenue from them. And Steam does not have a system for turning in-game items into real world currency.

These sites have basically pieced together their operations in a two-part fashion. First, they are using the OpenID API as a way for users to prove ownership of their Steam accounts and items. Any other information they obtain about a user's Steam account is either manually disclosed by the user or obtained from the user’s Steam Community profile (when the user has chosen to make their profile public). Second, they create automated Steam accounts that make the same web calls as individual Steam users.

Using the OpenID API and making the same web calls as Steam users to run a gambling business is not allowed by our API nor our user agreements. We are going to start sending notices to these sites requesting they cease operations through Steam, and further pursue the matter as necessary. Users should probably consider this information as they manage their in-game item inventory and trade activity.

-Erik Johnson


Als Auslöser könnte man die eingereichte Klage gegen Valve, wie auch den jüngsten Skandal rund um CSGOLotto sehen. Wer dazu nicht ganz im Bilde ist, kann im folgenden Klappentext das Video von h3h3productions ansehen, der den Stein ins Rollen brachte. Alternativ gibt es noch eine komplett aufgearbeitete Version als Artikel, der von vorne bis hinten alle Umstände erklärt.



Seit gestern zeichnen sich auch bereits die ersten Veränderungen in der CS:GO-Landschaft ab. So schließen aktuell bereits die ersten Anbieter von Glücksspielen ihre Tore. Während die einen versuchen, die Auszahlung an die Mitglieder zu verzögern oder gar komplett sperren, gibt es auch vorbildliche Beispiele. CSGODouble wird allen Benutzern ihre Skins zurückgeben und, sollte es einen Engpass geben, die jeweiligen Skins auf eigene Kosten einkaufen, damit sie zeitnah transferiert werden können.

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Bereits vor einigen Wochen nahm sich Twitch dem Problem des übergreifenden Streamings von Glücksspielen an. Zeitweise sah man mehr Case Openings, Roulettes und ähnliches, sodass die Streamingplattform darauf hinwies, dass nicht länger als 30 Minuten am Stück Glücksspiele gezeigt werden dürfen. Sollte es doch der Fall sein, handelt es sich dabei nicht mehr um CS:GO-Streaming und der Kanal würde gebannt. Nach Valves gestriger Ankündigung, greift nun auch Twitch härter durch. Alle Inhalte die gegen die Regeln des Spieleherstellers verstoßen, dürfen nicht mehr auf Twitch gestreamt werden. Damit ergibt sich seit heute ein komplett anderes Bild, wenn man mal auf der Streamingplattform vorbeischaut.

Twitch and third-party terms of service and user agreements

Today Valve released an announcement clarifying the intended use of Steam’s trading system and OpenID API. Valve specifically notes that using “the OpenID API and making the same web calls as Steam users to run a gambling business is not allowed by our API nor our user agreements.”

As a reminder, per Twitch’s Terms of Service, broadcasters are not permitted to stream content that breaks the terms of service or user agreements of third-parties. As such, content in which the broadcaster uses or promotes services that violate Valve’s stated restrictions is prohibited on Twitch. Our Rules of Conduct lists other examples such as playing pirated games and playing on unauthorized private servers.


Wie bereits angesprochen, ist die Lage für Wettanbieter wie CSGOLounge oder Handelsplattformen wie OPSkins, noch nicht ganz klar. OPSkins meldete sich bereits mit einem Statement (siehe unten) und machte klar, dass die Plattform nicht schließt. Der Handel wird weitergehen und mit größter Sorgfalt behandelt, wie in der Vergangenheit üblich. Sollte sich an der Situation etwas ändern, werden die Community Mitglieder umgehend informiert.

OPSkins’ Official Statement Regarding Valve’s Recent Trading Update

OPSkins was founded in 2015 as a safe and secure marketplace for people to buy and sell their digital items. As active gamers ourselves, we personally understood the challenges and risks of trading valuable digital items with unverified third parties. Sellers risked chargebacks, and buyers risked non-delivery of the item they just purchased. We believed a better solution was both necessary and possible. With OPSkins, our customers have successfully completed millions of transactions over the past 2 years without issue. We appreciate the trust our community has placed in us and we strive every day to exceed your expectations.

As our community is well aware, OPSkins is not and never has been a gambling website. Some recent media articles concerning the lawsuit against Valve Corporation alleging underage gambling with CS:GO skins have incorrectly labeled OPSkins as a gambling site. That is clearly not correct. OPSkins is a digital item marketplace – a platform that responsibly connects buyers with sellers of in-game virtual items.

With Valve’s recent announcement that it will no longer allow gambling websites to access the Steam API, we have received a number of inquiries from our community regarding how this new restriction will effect OPSkins. We have received no communication from Valve that OPSkins’ access to the Steam API will be blocked or limited in any way. Furthermore, based on Valve’s recent public statement, we do not anticipate any disruption in our trading services.

Should there be any change to this situation, we will promptly notify our community members. As we have done since our founding, we promise to continue exercising the utmost care in handling your valuable item inventory and deposits.

Finally, some of you have asked if there is anything you can do to ensure that OPSkins continues to provide its valuable trading services to the Steam Community. We appreciate your support and we welcome any public expressions of confidence and trust OPSkins has earned with you over the past 2 years.


Es wird interessant zu sehen sein, welche Auswirkungen das Verbot der Glücksspielseiten hat. Könnten Wettanbieter der nächste logische Schritt sein, da sich der Markt wohl kaum von selbst regulieren wird, so lange keine Behörde, Regierung oder Valve selbst einschreitet? Das oftmals angeprangerte Problem der fehlenden Überprüfung des Alters und die Verlockung des Wettbetrugs durch fehlende Aufsicht besteht immer noch. Vielleicht war die gestrige Ankündigung nur der erste Schritt in die richtige Richtung - ob weitere folgen, werden wir abwarten müssen.

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