Geposted von spawnYzn,
Dignitas veröffentlichten heute ein Statement, dass der amerikanische Basketballverein Philadelphia 76ers offiziell einen Mehrheitsanteil an der eSport Organisation erwarb und diese von nun an managen und führen. Als wäre das nicht genug, erschien ein Artikel in der WirtschaftsWoche, wonach acht Bundesligavereine den Einstieg in den eSport analysieren.

Das Jahr 2016 könnte den ersten Schritt für einen Wendepunkt in der noch vergleichweise jungen Historie des eSport bedeuten, denn dieses Jahr gab es ziemlich viele, positive Neuigkeiten für die Fans kompetitiver Videospiele. So beschloss Frankreich den eSport mit einer eigenen Gesetzgebung Aufmerksamkeit zu widmen, der DFL registrierte sich einige Namen für eine mögliche virtuelle Bundesliga und der ein oder andere Verein ist auf die Goldgrube eSport entweder aufmerksam geworden, oder hat gar ein eigenes Team unter Vertrag genommen.

Außerdem stiegen WME|IMG und Turner Broadcasting mit der ELEAGUE in den eSport ein, der ehemalige Basketballspieler Shaquille O'Neal investierte kräftig in NRG Esports und sein Kollege Rick Fox kaufte gleich ein ganzes Team. Dies ist nur ein Ausschnitt der Aufmerksamkeit des Mainstreams, die der eSport erhalten hat. 2016 ist heißer Anwärter auf das Jahr, welches in die Geschichte eingehen könnte als der Wendepunkt vom Nischendasein zur Anerkennung im Mainstream.

Ein regelrechter Boom also, der möglicherweise erst der Anfang ist. So berichtet die WirtschaftsWoche in ihrer aktuellen Ausgabe von neuen Bestrebungen einiger Bundesligavereine, ebenfalls in den eSport einzusteigen. Der VfL Wolfsburg wie auch der FC Schalke 04 trauten sich bereits in das unbekannte Metier vor und verpflichteten Spieler, außerdem gab es Gerüchte über einen Einstieg des FC Bayern Münchens in SK Gaming. Diese wurden zwar dementiert, aber Alexander Müller gab zu, dass es zumindest Gespräche und Interessensbekundungen zum Thema eSport gab.

Daher ist es auch nicht verwunderlich, dass der FC Bayern München erneut in der Liste interessierter Bundesligavereine auftaucht, die einen Einstieg in das Thema Videospiele erwägen. Die ganze Liste der Vereine, die ein Auge auf den eSport geworfen haben, sieht wie folgt aus:

  • Hamburger SV
  • SV Werder Bremen
  • FC Ingolstadt 04
  • Bayer 04 Leverkusen
  • 1. FC Köln
  • Hertha BSC Berlin
  • Borussia Mönchengladbach
  • FC Bayern München

Ob und wie sich die Vereine engagieren wollen steht dabei noch nicht fest, eine Entscheidung soll aber noch dieses Jahr fallen. Da die Diskussion um Counter-Strike zuletzt wieder durch die Politik und einige Medien angefacht und in Verbindung mit dem Amoklauf von München gebracht wurden, dürfte eine Investition hier vorerst geringe Chancen haben. Damit heißt es wohl weiterhin Sport ist Mord und nicht Mord ist Sport, doch der Umgang und die Diskussionen um Counter-Strike wird zunehmend sachlicher und erwachsener. Selbst wenn es sich nur um ein Engagement in League of Legends handeln würde, wäre dies der erste Schritt für den eSport, in der breiten Bevölkerung anzukommen und wahrgenommen zu werden.

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