Geposted von MooZE,
Als die Organisatoren des ESWCs den Nachrücker für das russische Team RuSh3d bekanntgegeben hatte, wurde das Gelächter in der Community laut. Egal ob auf nationaler oder internationaler Ebene - alle waren der Meinung, dass es massenhaft bessere Teams als n!faculty gäbe. Doch die Deutschen zeigten es ihren Kritikern und belegten einen starken vierten Platz. n!faculty - Haters gonna hate! Vor dem Event

asmo und n! bekamen harte Kritik zu hören
asmo und n! bekamen harte Kritik zu hören. Sei es auf 99Damage, readmore oder aber hltv.org - überall wurde n!faculty von der Community geflamed, dass sie es nicht verdient hätten zum ESWC zu fliegen und dort untergehen würden. Selbst aus dem eigenen Land, wo es eigentlich Leute freuen müsste, dass noch ein deutsches Team nach Frankreich fliegen kann, ernteten die Jungs rund um Christoph 'disruptor' Dölger nur Hohn und Spott.

Hier waren die Jungs von GAMED.DE in vorderster Front, die womöglich ein wenig neidisch waren, dass sie nicht die Chance bekamen, nach Paris zu reisen. Sie seien doch besser als die Akteure von n!faculty hieß es, obwohl man den direkten Vergleich in der ESL Pro Series zwar knapp, aber dennoch verloren hatte. Ein anderes bekanntes Gesicht ließ diesen Spruch hier verlauten.

3DMAX and those teams you list are better candidates than n!faculty who are s2s shit. I love their manager, and Kirby is a really nice guy - but the team is pure shit.

Dieser Satz stammt von niemand geringeren als dem Dänen Sune 'crZy' Hansen, der am Anfang der Season aus dem ehemaligen Team xXx, welches nun unter der Flagge von mousesports spielt, gekickt wurde und mittlerweile mit einem komplett dänischen Squad bei logiX e.V. spielt.

All das nahmen die Jungs von n!faculty relativ gelassen, sodass man sich in Ruhe auf das Event vorbereiten konnte. Man wusste natürlich, dass man als Underdog nach Paris reist, jedoch wollte man die Top-4 anpeilen und der Welt beweisen - mit n! muss man rechnen.

Auf dem Event

Das Event startete alles andere als gut für die Deutschen. Benjamin 'qk-Mantis' Oberlein hatte sein Mousepad auf dem Hotelzimmer vergessen und musste noch einmal zurückjoggen, um es zu holen. Von den Admins unter Zeitdruck gesetzt, hatte disruptor nicht mehr die nötige Zeit um seine Binds umzustellen, da er ohnehin Probleme mit dem ESWC-GUI hatte. Dies führte dazu, dass er sich zweimal zu Rundenbeginn selbst getötet hatte. Außerdem steckten André 'Kirby' Kempa und asmo in der Luft fest, nachdem sie geboosted wurden. Ein verkorkstes erstes Spiel gegen die Briten von fm.TOXiC, welches man so schnell wie möglich abhaken wollte. Allerdings traf man im nächsten Match auf VeryGames. Hier hatte man sich keine wirklichen Chancen ausgerechnet und somit stand man 0:2 nach zwei Spielen.

Das Spiel gegen ESC-Gaming sollte aber ein Wendepunkt an diesem Tag werden. Auf de_inferno konnte man die Polen besiegen und hatte nun noch alle Möglichkeiten, um sich für das Halbfinale zu qualifizieren. Der letzte Gegner hieß Anexis, die man eigentlich hinter VeryGames auf Platz 2 in der Tabelle der Gruppe B erwartet hatte. Doch die Deutschen, angeführt von einer hervorragenden Leistung von qk-Mantis, schafften die Überraschung und gewannen auch dieses Match. 16:10 hieß es am Ende und im Gegensatz zu mousesports, konnte man sich für die Playoffs qualifizieren. Nach diesem Match bat 99Damage den Matchwinner qk-Mantis zum Interview, der als letztes noch folgende Worte loswerden wollte:

Ich grüße damit alle Hater, die gemeint haben, dass wir mit 0:4 aus dem Turnier ausscheiden.

Am nächsten Tag ging es im Halbfinale gegen den späteren Turniersieger Ninjas in Pyjamas. Relativ chancenlos musste man ein 5:16 und 7:16 hinnehmen, was aber keinesfalls eine Blamage war, wenn man bedenkt, dass NiP das ganze Turnier über seine Gegner dominiert hatte. Im Spiel um Platz 3 verlor man schließlich gegen die Amerikaner von Area51 mit 1:2 nach Maps, sodass man sich mit einem 4. Platz zufrieden geben musste. Alles in allem zeigten die Jungs jedoch, dass sie durchaus in der Weltspitze mithalten können und man mit ihnen auch in der nächsten Zeit rechnen muss.

Nach dem Event

n!faculty zur Dreamhack eingeladen
Nach dem ESWC wurde es relativ ruhig um die Mannen rund um disruptor. Mit dem Abschneiden auf dem Event wurden erst einmal jegliche Kritiker verstummt und für die EPS-Playoffs konnte man sich ebenfalls qualifizieren - die Chance auf die deutsche Meisterschaft ist also auch noch vorhanden. Man hat allen bewiesen, dass man zurecht als Nachrücker für RuSh3d am Turnier teilgenommen hatte und es neben mousesports mindestens ein weiteres Team in Deutschland gibt, welches für Überraschungen auf großen Events sorgen kann. Ihre nächste Chance wird hierbei die Dreamhack Winter sein, zu der man vor gut einer Stunde einen Direkt-Invite bekommen hatte. Die letzten Worte gehören dem Mann, der sich in letzter Zeit viel von der Community und anderen Spielern anhören musste.

Statement Azmican 'asmo' Berberoglu:

Als es bekannt wurde, dass wir - n!faculty - den Nachrücker-Slot für das russische Team von Rush3D bekommen werden, begann eine große "Welle der Hater". Die Community wollte ihre Lieblinge auf dem Event sehen und sah uns dessen für nicht würdig. Die einzelnen Teams, denen die Chance verwehrt blieb, an dem ESWC teilzunehmen, flameten größten Teils aus Neid und Frust. Leider ist es ebenfalls in Deutschland so, dass man selber immer der Beste ist und keinem anderen wird was gegönnt. Im Endeffekt erhielten wir diese zweite Chance, um auf dem ESWC auflaufen zu können und diese haben wir "fast" wie geplant umsetzen können. Durch unseren "Erfolg" hat sich aufjedenfall die Meinung der Community über uns drastisch geändert und jetzt lieben uns alle! Im Großen und Ganzen hatten wir mehr Unterstützer als Hater und das konnten wir jeden Tag in den Kommentaren nachlesen. Das hat uns aufjedenfall auch stark gepusht und uns Kraft gegeben, die Fans nicht zu enttäuschen. Allgemein betrachtet legen wir auch gar kein Wert auf die Aussagen der Hater. Wir sind vom Charakter her nette Menschen, die nicht auf Streit aus sind - deswegen hielten wir es für nicht nötig, uns in irgendeiner Weise rechtfertigen zu müssen und da wir nicht arrogant sind, findet uns die Community umso sympathischer.


Kommentare