Geposted von feroCS,
Heute möchten wir euch auf 99Damage eine Gastkolumne präsentieren. Einer unserer User - 'feRo' - hat sich mit einem kontrovers diskutierten Thema beschäftigt und daraus diese Gastkolumne verfasst. Er möchte durch seine Kolumne zum Nachdenken anregen, ob es ein Ende nehmen wird ist eher unwahrscheinlich. Aber selbst im Wettkampfsport versucht man diesem Thema so gut wie möglich aus dem Weg zu gehen, dem Nutzen von unerlaubten Methoden zur Steigerung der Leistung – dem "Doping". So werden im Leistungssport schon jahrelang verschiedene Therapeutika nach dem Motto „Schneller, Höher, Weiter“ zu Dopingzwecken eingesetzt. Es ist kein unbeschriebenes Blatt, wird aber dennoch ungern thematisiert. Dieser Artikel soll sich auf das Doping in der Cyberwelt beziehen, dem Cheating.

Was in der Sportwelt als Doping bezeichnet wird, gilt in der elektronischen Sportwelt als Cheating; wo in der Sportwelt Dopingkontrollen umgangen werden, werden in der Onlinewelt Anti-Cheat-Programme umgangen.

Schon in früheren Counter-Strike Versionen wurde man mit dem "Cheating" konfrontiert. Sei es auf dem Public-Server, bei dem Spiel eines Clan-/Funwars oder bei Spielen in einer Liga wie z.B. der ESL oder 4Players Liga. Jeder „Online-Zocker“ durfte sich bestimmt schon das ein- oder andere Mal über einen Cheater aufregen und weiß dementsprechend, wie demotivierend dies für ambitionierte, sauber spielende Zocker ist. Doch waren die Cheating-Vorfälle im frühen Stadium noch so gering, dass man die Situation für dementsprechend harmlos befand und sich weiterhin auf sein eigenes Spiel konzentrierte. Ebenfalls schienen Anti-Cheat-Programme die Überhand im Kampf gegen das Cheating zu haben. Man wurde schnell eines Besseren belehrt und das Blatt hat sich schnell gewendet.

Heutzutage ist der Markt für Cheat-Programme so groß, dass die Anti-Cheat-Hersteller große Probleme haben, dagegen anzukämpfen. Zur Weiterführung meines Artikels möchte ich verschiede Cheater-Typen klassifizieren. Die Klassen möchte ich auf der Basis verschiedener Spieltypen festlegen:

  • Public-Gaming -> Public-Cheater
  • Clanwar / Funwar-Gaming -> War-Cheater
  • Liga-Gaming -> Liga-Cheater


Für den Public-Cheater, sowie dem War-Cheater gibt es viele kostenlose Alternativen zum Betrügen. Sei es der Aimbot, Wallhack oder andere verbotene Modifikationen. Man kommt über das Internet sehr schnell an entsprechendes Material und kann damit direkt loslegen. Das eigene Anti-Cheat-System von Valve ist damit sehr leicht zu umgehen. Eine Klasse höher und für jeden ambitionierten, sauberen Spieler ein Gräuel ist der Liga-Cheater. Dieser bezahlt einen gewissen Beitrag an Geld im Monat für seine Cheats, die so programmiert werden, dass sie spezielle Anti-Cheat-Programme umgehen. Heutzutage sind diese Programme so professionell aufgezogen, dass es oft nur noch schwer zu erkennen ist, ob es sich um einen Cheater handelt oder nicht. Erfahrene Cheater versuchen während des Spiels so unauffällig wie möglich zu betrügen, was die Erfassung zusätzlich erschwert. Wurde man doch erfasst, wird letztendlich nur der Spieleraccount gelöscht und ein neuer erstellt, auf dem es fleißig weitergeht.

Aktuelle Beispiele für das Liga-Cheating gibt es genügend. Dass man auf diesem Gebiet total überfordert ist, zeigt unter anderem der Umgang mit dem Team „WRTT“ bei dem THOR-Qualifier.

Der Appell dieses Artikels liegt darin, dass Valve, Anti-Cheat-Hersteller und Ligen besser zusammenarbeiten müssen im Kampf gegen den Cheater. Alles was in früheren CS-Versionen am Ende aus dem Ruder gelaufen ist, darf bei Counter-Strike Global Offensive nicht zugelassen werden. Denn wird diese Thematik nur sekundär behandelt, wird die Liga langfristig betrachtet an aktiven und qualitativen Spielern verlieren, die keine Lust mehr haben von „gedopten“ Spielern besiegt zu werden. Einen wichtigen Schritt sind die Event- und Ligenbetreiber bereits gegangen mit einem einheitlichen Regelwerk und gemeinsamen Absprachen, jetzt muss auch der Schritt über gemeinsames bekämpfen der Cheater erfolgen und man die Anti-Cheat-Hersteller und Valve mit ins Boot holen. Auf eine saubere Zeit.

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