Geposted von DasiN,
Seit mehr als einem Jahr ist die neue Coaching-Regelung von Valve in Kraft. Der Einfluss von Coaches auf die Teams ist dadurch während des Spiels sehr eingeschränkt. Seitdem mussten sich die Teams umstellen, doch welche Teams profitieren am meisten von dieser Regelung? Änderungen der Coaching-Rules ein Jahr alt

Im August 2016 entschied sich Valve dafür, den Einfluss von Coaches einzuschränken. Während es vor dieser Zeit den Coaches möglich war, zu jeder Zeit mit den Spielern zu kommunizieren, wurde mit den Änderungen eine Regel erlassen, die es den Männern hinter den Spielern nur in speziellen Pausen erlaubt, mit diesen zu sprechen. Damit war der sechste Mann, der das Denken für seine Spieler übernimmt, das Spielgeschehen überblickt und die meisten wichtigen Entscheidungen trifft passé.

Wir haben in diesem Zusammenhang immer offen unsere Ansicht vertreten, dass die Arbeitsaufteilung eines 5-Mann Teams (die Ökonomie im Auge zu behalten, Spielzüge und Anweisungen inmitten der Spielrunde aufzurufen und generell situationsbezogenes Bewußtsein zu bewahren) nicht auf 6 Leute verteilt werden sollte.


Neue Teams ohne Coach sollten damit einen einfacheren Weg in die höchsten Spielklassen bekommen. Teams die sich keinen Coach leisten können sollten nicht benachteiligt werden und die Rolle des Ansagers nicht entwertet werden. Counter-Strike ist ein Team-Spiel, dass von 5-Mann-Teams gespielt und gewonnen werden sollte, so die Auffassung von Valve.

Wir möchten jedoch, dass die Majors und Minors Veranstaltungen sind, die von jeglichen Teams mit 5 Spielern gewonnen werden können, die in jeglicher Hinsicht exzellente CS-Fähigkeiten aufweisen. Diese Regulierung ist dazu vorgesehen, dass dies auch in Zukunft der Fall sein wird


In Matches der Valve-Veranstalungen wie Majors oder Minors haben die Teams nun die Möglichkeit mehrere kurze taktische Timeouts zu ziehen, in denen sich die Spieler mit den Coaches beraten können. Während der Runden ist eine Abstimmung zwischen Coach und Spieler nicht mehr möglich.

Während des Spiels darf der Coach nur in der Aufwärmphase, der Halbzeit oder einer der vier 30-Sekunden Auszeiten, die Spieler oder Coaches nehmen können, mit den Spielern kommunizieren.




Teams, die es negativ beeinflusst hat

Firepower ohne Taktiker: Für viele Fans lebt Counter-Strike: Global Offensive von Madfraggern und AWP-Highlight-Clips. Oft wird dabei die Wichtigkeit guter Taktiken unterschätzt. Durch das Coaching mit damaligen Verhältnissen rückte die Rolle des Ansager, des Taktik-Genies immer weiter in den Hintergrund.

Natus Vincere tauschte seinen Taktiker Danylo 'Zeus' Teslenko gegen Aleksandr 's1mple' Kostyliev und verlagerte die taktischen Aspekte auf den sechsten Mann Sergey 'starix' Ischuk. Kurz nach dem Wechsel wurde die neue Regelung seitens Valve bekanntgegeben, ganz zum Nachteil von Na`Vi, deren Krise danach startete.

Ninjas in Pyjamas hatte nach der Verpflichtung von Coach Björn 'THREAT' Pers ebenfalls auf diesen als externen Ansager umgestellt. Nach den Änderungen musste Xizt wieder ran und die Performance der Ninjas stagnierte, während andere Teams vorbeizogen.

Auch Team Liquid hatte 2016 mit Luiz 'peacemaker' Tadeu ein taktisches Genie als sechsten Mann hinter sich stehen und schaffte es in beiden Majors des Jahres mindestens unter die besten Vier. Seitdem kam nicht mehr viel.

Die Profiteure der Regelung

Generell sind es die Teams, die nicht nur einen taktisch versierten Ansager besitzen. Dieser muss auch spielerisch überzeugen. Die Dänen von Astralis haben mit Lukas 'gla1ve' Rossander einen Spieler in ihren Reihen, der genau diese Fähigkeiten mitbringt.

Das erste Major nach der Änderung der Coaching-Regelung war das ELEAGUE Major 2017. In Atlanta konnten sich die Dänen direkt den Titel sichern und zeigen, dass ein Coach zwar wichtig ist, das funktionierende 5-Mann-Team auf dem Server allerdings entscheidend ist.

SK Gaming ist ein Team, bei dem nicht aus den Erfolgen hervorgeht, dass ihnen die neue Regelung in die Karten spielt. Trotzdem bringt das Lineup genau das mit, was ein 5-Mann-Lineup braucht. Gabriel 'FalleN' Toledo, Taktiker und AWP-Spieler der Brasilianer ist nicht nur mit seinen Strategien auf dem obersten Level, auch skilltechnisch hat der Team-Captain einiges zu bieten.

Allerdings waren die Brasilianer auch schon vor der Änderung der Regelung das beste Team der Welt und konnten im jahr 2016 beide Majors für sich entscheiden. In 2017 blieben die Major-Erfolge zwar aus, trotzdem hielt sich das Lineup auf einem konstant starken Level.

Der wohl größte Profiteur dieser Regelung war Gambit Esports. Nach der Verpflichtung von Danylo 'Zeus' Teslenko von Natus Vincere dachte kaum einer daran, dass Gambit Geschichte schreiben würde, doch Zeus und Co. machten das Unmögliche möglich.



Der ukrainische Ansager brachte alles mit, was das Team brauchte. Besonders als Motivator schien Zeus Wunder zu wirken und während andere Teams noch auf der Suche nach dem richtigen Mittel waren konnte Gambit am Ende das PGL Major Krakow 2017 für sich entscheiden.

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