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6.837 Euro - in dieser Höhe befindet sich der angeblich noch offenstehende Betrag zwischen dem ehemaligen internationalen Playing Ducks-Roster und der Organisation. Playing Ducks International

Ein kurzer Rückblick: Im Januar 2017 nahm die deutsche Organisation das litauische Roster von „1337HUANIA“ unter Vertrag. Während dieser Zeit konnten die Litauer mit einem Sieg bei der InfoshowLan 2017 in Vilnius sowie dem dritten Platz bei der ELC Legend Series #2 in Hamburg nur gemischte Ergebnisse erzielen. Am 24. September wurden die Verträge der Spieler aufgelöst und deren Entlassung auf der Playing Ducks-Website bekanntgegeben.

Bericht erhebt Anschuldigungen

Zwei Monate, nachdem die Spieler und die Ducks getrennte Wege einschlugen, berichtet der amerikanische Journalist Jarek „DeKay“ Lewis von fehlenden Spielergehältern. Auf „persources.gg“ spricht Lewis davon, dass nachdem MiFCOM als Hauptsponsor abgesprungen war, nicht nur die litauischen Leinen losgeschnitten wurden, sondern man sich auch vom Rainbow Six Siege- sowie dem Heroes of the Storm-Team verabschieden musste.

Laut Lewis fehlen dem CS:GO-Team 4.500 Euro an Spielergehältern, zusätzlich wurde Hardware im Wert von 1.000 Euro noch nicht nach Litauen gesendet. Abgesehen davon beschuldigen die Playing Ducks den ehemaligen Manager Jannik „tweakstar“ Hansen, Hardware im Wert von 3.000 Euro zu besitzen, welche angeblich den Spielern zusteht.

Thorsten Mohr, CEO der Playing Ducks, erklärte dass der ehemalige Team-Manager Jannik „tweakstaR“ Hansen die Spielerverträge aufgesetzt und unterzeichnet hätte, ohne dabei die Organisation zu informieren.

Neben dem Counter-Strike-Roster soll auch das ehemalige Heroes of the Storm-Team von ausbleibenden Zahlungen betroffen sein. Im Bericht heißt es, dass eine Summe von 12.000 Euro noch offenstehe. Zudem sei den Rainbow Six Siege-Spielern Hardware versprochen worden, die sie nie erhalten hätten, so der Bericht.

Zum Ende des Artikels folgte noch ein Statement von Jannik „tweakstaR“ Hansen, in dem er die Situation so beschreibt, dass die Playing Ducks ihm weitere 1.000 Euro schulden. Zudem besitze er noch Hardware. Diese werde seiner Aussage nach noch den Spielern zugesendet, doch die Organisation möchte tweakstaR angeblich nicht bezahlen, außer er sende jene Hardware nach Peine. Im letzten Satz seines Statements stellt Hansen die Behauptung auf, dass die Playing Ducks von den Verträgen wussten und diese auch vom CEO unterschrieben wurden.

Twitter-Shitstorm

Kurz nach der Veröffentlichung meldete sich Chris „ChrisJ“ de Jong zu Wort, der scheinbar ebenfalls schlechte Erfahrungen mit der deutschen Organisation hatte. Mittlerweile haben sich auch andere Spieler auf Twitter zu Wort gemeldet. Der Großteil der Tweets wurde mittlerweile allerdings gelöscht.



Statement der Playing Ducks

Ein paar Stunden verstrichen und es folgte das Statement der Playing Ducks. Laut Aussage des eingetragenen Vereins seien alle offenen Spielergehälter bekannt und diese würden auch noch bezahlt werden. „Die Angabe, es wären somit noch 12.000€ offen, stimmt somit nicht, momentan sind dort 1.200€ an Gehaltszahlungen offen“, heißt es bezüglich des Heroes of the Storm-Vorfalls. Scheinbar hat nur einer der HotS-Spieler eine Rechnung eingereicht, somit konnten die restlichen Beträge nicht beglichen werden.

Jannik „tweakstaR“ Hansen sei, laut Statement, Hauptverantwortlicher für die Spielerverträge im Bereich CS:GO gewesen. Die Unterschrift auf jenen Verträgen sei jedoch von Thorsten Mohr, wie bereits von tweakstaR erwähnt. Den Playing Ducks sei es nach eigenen Angaben aktuell nicht möglich, die Spieler in naher Zukunft zu bezahlen, da weder Hansen noch der ehemalige Teamcaptain Nikolaj „Kalinka“ Rysakov die Verträge an Thorsten Mohr geschickt hätten.

Bezüglich der Hardware kommentierten die Playing Ducks, man habe jeweils 6 Tastaturen, Headsets, Mäuse und Mousepads für die ELC Legend Series #2 zur Verfügung gestellt. Da die Spieler aus Litauen eingeflogen wurden, konnten sie aus Platzgründen beim Rückflug die Hardware nicht mitnehmen. Somit bewahrte der ehemalige Teammanager Hansen die Geräte auf, doch diese wurden angeblich bisher nicht an die Spieler gesendet.

Zudem äußert sich der Peiner Verein zu den Vorwürfen von Chris „ChrisJ“ de Jong. Es sei bereits 2013 diesbezüglich ein Gespräch geführt worden, dass aufgrund von Vertragsbruch kein Preisgeld ausgezahlt wurde.

Spieler sprechen von anderen Beträgen

Nach 99Damage-Anfrage bei den ehemaligen Spielern Nikolaj „kalinka“ Rysakov sowie
Robertas „Carcass“ Mikuckis kamen andere Beträge als die genannten zum Vorschein. Laut Aussage der beiden Spieler seien es nicht 4.500 Euro, die noch offenstehen, sondern 6.837 Euro. Zudem sei nie eine Mail bei den Litauern angekommen. Nach ein paar Stunden stellte sich jedoch heraus, dass am 28.11.2017 eine Mail von Christian „Scholle“ Scholler, CTO der Playing Ducks, an Nikolaj „kalinka“ Rysakov im Spam-Ordner landete und somit bisher nicht auffiel.

Wie sich der finanzielle Disput lösen wird, ist aktuell noch unklar, da die Playing Ducks zwar aktuell ein deutsches CS:GO-Team unter Vertrag haben, aber ohne neuen Hauptsponsor ihr ehemaliges internationales Line-Up nicht bezahlen können. Laut Aussage von Scholler sollen frühestens 2018 alle offenen Beträge bezahlt werden können. Bis dahin ist noch unklar, wie die Litauer verfahren werden.

Linksammlung:
Playing Ducks Ankündigung 1
Playing Ducks Ankündigung 2
Bericht auf persources.gg
Playing Ducks Stellungnahme mit Updates

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