Geposted von cLaun,
BIG hat Counter-Strike-Deutschland im Sommer 2017 verzaubert. Was Fatih 'gob b' Dayik und seine Jungs erreicht haben, hört sich im Rückblick wie ein Märchen an. Kann BIG unter anderen Voraussetzungen diesen Erfolg wiederholen?
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Höhenflug vor Krakau

Werfen wir zunächst einen Blick auf die Monate vor dem Top 8-Finish von BIG beim PGL Major Krakow 2017. Das Team gewann im Mai 2017 die ESL Frühlingsmeisterschaft 2017 in Duisburg. Damit setzten sich Johannes 'tabseN' Wodarz & Co. die nationale Krone auf und ließen auch die letzten Zweifel verfliegen, dass BIG das beste deutsche Team ist.

Es folgte die Global Challenge LAN, auf der man den zweiten Platz erreichte und im Finale nur PENTA unterlag. Zuvor hatten die Jungs von BIG gegen das selbe Team in den Playoffs der Mountain Dew League den Direktaufstieg geschafft. Das Team bekam damit die Möglichkeit, sich regelmäßig mit den besten Teams Europas zu messen.

Beim europäischen Minor in Bukarest hieß der Finalgegner erneut PENTA und wieder triumphierte BIG. Beide Teams sicherten sich allerdings bereits mit der Finalteilnahme einen Platz im Offline-Qualifier. In diesem konnte sich BIG für das Major qualifizieren - der Rest ist Geschichte.



Formtief vor Boston

Blickt man allerdings auf die Monate vor dem Boston Major, sieht das Bild komplett anders aus. Angefangen beim direkten Abstieg aus der europäischen Königsklasse, der ESL Pro League. Danach verpassten sie, beim World Cyber Arena 2016 - EU Qualifier, die World Finals. Während dort noch Teams wie Na`Vi im Weg standen, unterlag BIG bei den europäischen WESG-Finals Teams wie Space Soldiers, die damals ohne paz spielen mussten, und dem spanischen Mix Wololos mit Oscar 'mixwell' Cañellas sowie Christian 'loWel' Garcia Antora. In den Playoffs war in der ersten Runde gegen Team Ukraine, also Na`Vi-light, Schluß.

Auf der DreamHack Winter 2017 schaffte es BIG nicht über die Gruppenphase hinaus. Ein bitterer Jahresabschluss und das letzte Turnier vor der Vorbereitung auf das ELEAGUE Major: Boston 2018.

Die optimale Vorbereitung

Seit der DreamHack trainiert BIG, mit Ausnahme einer kleinen Familienpause an den Feiertagen, ununterbrochen für das kommende Major. Es wurden keine Kosten und Mühen gescheut, zusätzliche Leute wurden ins Boot geholt, um dem Erfolg in Boston auf die Sprünge zu helfen. Mit neuem und bewährtem Staff hat sich BIG auf Boston vorbereitet.


Lenz über das Major, Sprout und Tortellini


kakafu für die Gegner, Kapio für die Jungs

Das Kronjuwel Österreichs und Coach des BIG CLANs: Alexander 'kakafu' Szymanczyk. Er schaut sich die potentiellen Gegner des Teams genau an. Jede Deckungslücke wird notiert. Die Tendenzen einzelner Spieler festgehalten sowie Verhaltensmuster und Rotationen, die an bestimmten gesammelten Information erkennbar sind, für das Team aufbereitet. Während kakafu sich auf die Gegner konzentriert, sorgt Navid 'Kapio' Javadi dafür, dass die Stärken der einzelnen Spieler richtig eingesetzt werden. Mit seiner massiven Erfahrung und der langjährigen Zusammenarbeit mit Fatih 'gob b' Dayik ist er als zweiter Coach die perfekte Ergänzung für das Team.

gob vereint Theorie und Praxis

Die Vorbereitung wird dann mit den Erkenntnissen aus dem Training in stundenlangen Gesprächen zwischen Navid 'Kapio' Javadi, Fatih 'gob b' Dayik und Alexander 'kakafu' Szymanczyk zu einem Matchplan für jede einzelne Map geschmiedet.

Mentales Training

Für eine optimale Mentalität in Hinblick auf das Major hat BIG seit knapp vier Wochen einen Sportpsychologen an Bord. Dieser arbeitet im Teamhaus täglich mit den Spielern und kam bei ihnen bisher auch gut an. So gut, dass er auf deren Wunsch das Team auch in Boston begleiten wird.

Körperliches Training

Zusätzlich zum mentalen Training mit dem Sportpsychologen wird nach dem Training auf dem Server auch noch im Fitnessstudio trainiert. Zudem hat das Team neben dem gelegentlichen Festmahl von Meisterkoch Lenz auch seine Ernährung umgestellt. Es wurde sogar der Schlafrhythmus umgestellt, um Jetlag zu minimieren.

Wie also unschwer zu erkennen ist, tut BIG alles, um in Boston erfolgreich zu sein.


Swiss-System für die Komfortzone

Das Swiss-System erschwert die Vorbereitung auf die potentiellen Gegner, da man sich nicht nur auf drei Teams in einer Gruppe, sondern theoretisch auf 15 Teams vorbereiten muss.

Was das Swiss-System allerdings vereinfacht, ist das Eliminieren von ungewollten Maps. Um im Swiss-System zu bestehen, braucht man theoretisch lediglich vier sehr starke Maps, auf denen sich das Team wohlfühlt.

Mit der Kombination aus Coaching-Duo, großer Erfahrung und Fatih als großartiger Stratege sowie emotionaler Leader sollte BIG das Swiss-System sehr gut liegen.


Fazit: Kann BIG das Sommermärchen wiederholen?

Die Antwort ist: Ja. Ob es wieder für ein 3:0 reicht wie im märchenhaften Lauf des vergangenen Sommers, ist allerdings fragwürdig. Dass BIG drei von maximal fünf Matches nach einer derart optimierten Vorbereitungsphase gewinnen kann, scheint durchaus realistisch. Das Personal, die Vorbereitung und auch die durchwachsenen Leistungen der New Challengers sprechen für BIG.

Was denkt ihr? Was kann BIG in Boston erreichen?

Wenn ihr mit uns über das ELEAGUE Major: Boston 2018 diskutieren wollt, benutzt auf Twitter einfach den Hashtag #99Major. Zusätzlich könnt ihr auch unserem Discord-Server beitreten (discord.gg/99damage) und euch dort austauschen.

Weitere Informationen findet ihr wie immer in unseren Coverages:
ELEAGUE Major: Boston 2018
ELEAGUE Major: Boston 2018 Regional Minor Championships

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