Geposted von kautzy,
Heute vor genau 19 Jahren, am 19. Juni 1999, erblickte Counter-Strike als Mod für Half Life das Licht der Welt. Anlässlich des Geburtstags werfen wir einen Blick ins Fotoalbum und schauen uns die kuriosen Kindertage unseres Lieblingsspiels an. Rette mich!

Wie wir alle wissen, dreht sich in CS alles um die Bombe. Aber von Bomben war bei der Geburt von Counter-Strike noch keine Spur. Zum Release von Beta 1 am 19.6.1999 konnten in Counter-Strike auf insgesamt vier Maps (Siege, Mansion, Wpndepot, Prison) lediglich Geiseln gerettet werden. Ihre Bewacher waren der realen irischen Terrororganisation IRA nachempfunden und die Wegfindung, kaum zu glauben, damals noch katastrophaler als heute.



Bomb Defusal tauchte erst mit Beta 4 am 5. November 1999 zum ersten Mal als Spielmodus auf. Die ersten Maps für den Modus waren Dust, Nuke, Prodigy und das heute in Vergessenheit geratene Station. Der Modus wurde schnell beliebter als Hostage Rescue, war jedoch von Perfektion noch einige tausend Lichtjahre entfernt.

Such die Bombe

So konnte beispielsweise die Bombe an jedem beliebigen Platz auf der Map gelegt werden. Die Terroristen gewannen zwar nur, wenn sie auf einem der Bombenplätze explodierte, aber das hinderte niemanden daran, die Bombe schon im T-Spawn auf den Boden zu klatschen - natürlich zur Freude der Teammates.



Wem das zu albern war, der konnte sich in letzter Sekunde noch umentscheiden. Denn auch während des des Legens der Bombe durfte man seelenruhig weiter über die Map spazieren. So konnte man die Bombe mit etwas Kreativität an schwer zu erreichenden Positionen platzieren und das Defusen fast unmöglich machen.

Zeit genug hatte man dafür allemal: Fünf Minuten oder mehr dauerte eine Runde Counter-Strike damals. Wer früh starb, durfte lange über seine Fehler nachdenken.

To scope or not to scope

Neun Waffen hatte Counter-Strike zum Release von Beta 1:
  • Glock
  • USP
  • M3
  • TMP
  • MP5
  • M4A1
  • AWSM
  • G3SG/1
  • M249
Mit Ausnahme der MP5 finden sich all diese Waffen in der ein oder anderen Form auch heute in CS:GO wieder. Eine essentielle Waffe fehlte allerdings: das Messer. Dieses fand seinen Weg erst ab Beta 3 (14. September 1999) zusammen mit Kevlar, Helm und der Concussion Grenade ins Spiel.



Concussion Grenade? Ja, Concussion Grenade. So hieß die Flashbang in Beta 3. Entsprechend ihres Namens machte sie damals noch ordentlich Schaden und explodierte in der eigenen Hand, wenn man sie nicht schnell genug loswurde. Wer dann noch nicht blind genug war, konnte sich zusätzlich ein Nachtsichtgerät zulegen und den Effekt noch weiter verstärken.

Doch die Flashbang war nicht die einzige Waffe mit einer schwierigen Kindheit. No-Scope-Enthusiasten hatten eine großartige Zeit mit der AWP, die damals auch unscoped noch ein Crosshair hatte und deutlich genauer war.


Wer auf lange Distanzen trotzdem eine hohe Feuerrate behalten wollte, war mit der M4 gut beraten. Die hatte damals nämlich noch ein Scope und ähnelte damit stark der heutigen Krieg/SSG.


Aber auch ganz ohne Waffen musste man in diesen Tagen nicht verzweifeln. Fallengelassene Waffen verschwanden nämlich nicht am Ende der Runde, sondern blieben über den gesamten Verlauf der Map liegen. Das führte zu sogenanntem Gun Running: Gegen Ende der Runde sammelten die Spieler haufenweise Waffen am Spawn, die sie dann in der nächsten Runde wieder verwenden konnten.

Spieler mit starkem Movement waren hier klar im Vorteil. Es gab nämlich keinerlei Beschränkungen für Bunnyhopping, sodass viele Spieler sich wie phoon über den Server bewegten.



Battle-Strike

Mit Beta 7.1 legten die Entwickler dann nochmal einen drauf. Auf den Maps Jeepathon2k und Siege wurden Fahrzeuge ins Spiel eingeführt. Counter-Strike wäre um ein Haar Battlefield geworden. Allerdings steuerten sich die Jeeps derart klobig und hakelig, dass das Konzept nie weiterentwickelt wurde.



7.1 war die letzte Beta-Version von Counter-Strike. Ab Version 1.0 übernahm Valve die Marke und seitdem ist Counter-Strike wie jedes andere Spiel im Laden erhältlich. Die Weiterentwicklung des Spiels blieb aber noch lange nicht stehen, sodass wir heute ganz ohne Jeep und Scope auf der M4 auskommen - zum Glück. Früher war eben doch nicht alles besser.

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