Geposted von DasiN,
Wie einst die Toten Hosen schon sangen: "Hier kommt Alex". In unserem neuesten Portrait geht es um ein bekanntes Gesicht der deutschen Szene: Alexander 'alexRr' Frisch.


Alex ist mittlerweile 23 Jahre alt und kommt aus Wesel am Niederrhein. Bereits im Alter von 9 Jahren kam der heutige expert eSport-Spieler durch seinen großen Bruder zu Counter-Strike. Für seine Eltern war das Spiel kein Problem. Die Schulnoten litten nicht unter seinem Hobby und auch der Sport kam nicht zu kurz.

alexRr: "Meine Eltern haben gesagt: 'Solange die Schule nicht darunter leidet, ist es okay.' So konnte ich mir meine Freizeit selbst einteilen. Da gab es für mich nur Freunde, CS, Fußball."



Im Laufe der Zeit besuchte Alex immer wieder regionale LANs. Es gab kaum einen Monat, in dem nicht offline unter Freunden gespielt wurde. Schnell merkte der Junge vom Niederrhein, dass sein Talent für das Spiel das seiner Freunde überstieg.

alexRr: "Auf LAN-Partys haben wir Teams gebildet, bei denen ich mit einem anderen gegen Fünf gespielt habe, damit es fair bleibt."



Das erste Geld mit Counter-Strike verdiente Alex schon mit 15. Kleine 1on1-Cups in der 4Players Liga brachten die ersten Euros auf das eigene Konto. Damals war es allerdings eher eine Aufbesserung des Taschengeldes. Dies war der Punkt, an dem die Professionalisierung im Hinblick auf Counter-Strike bei alexRr anfing.

Zeitgleich spielte er noch in der Niederrhein-Liga Fußball. Dies stellte Alexander schließlich vor die Wahl zwischen Esport und den Ballsport - er entschied sich für das Computerspiel. Damals steckte der Esport noch in den Kinderschuhen und so war diese Entscheidung ein riskanter Schritt. Umso wichtiger: Alex beendete sein Abitur und hält sich dadurch die Option offen, nach seiner Esport-Karriere weiterhin in der Szene in einer anderen Funktion tätig zu bleiben.

alexRr: "Wenn ich nicht mehr spielen kann, möchte ich auch weiterhin im Esport tätig bleiben, denn das ist meine Liebe."



An ein Aufhören ist heute aber noch lange nicht zu denken. Mit seinem Team hat er große Ziele. So möchte Alex irgendwann wieder bei einem Major spielen. 2014 schaffte es alexRr bereits, mit Planetkey Dynamics an der DreamHack Winter 2014 teilzunehmen. Auch wenn das Unterfangen, erneut auf dem größten Turnier der Szene mitzuspielen, gerade in der heutigen Zeit eine Mammutaufgabe ist, arbeitet Alex hart für seine Ziele: eine Eigenschaft, die auch Marko 'kressy' Đorđević, sein Teamkamerad bei expert, in den höchsten Tönen lobt.

kressy: "Seine Dedication für das Team beeindruckt mich. Seitdem ich im Team bin, hat Alex eine andere Rolle, nun ist er der Entryfragger. [...] Er spielt für das Team und nicht für sein Ego. Nicht viele Spieler in Deutschland haben diese Eigenschaft."



Für alexRr gibt es Wichtigeres als das Scoreboard. Seitdem er sein Team auch als Entry-Fragger bestmöglich unterstützt, weiß er um die Wichtigkeit anderer Faktoren. "Ein Entry-Fragger kann nur glänzen, wenn er von seinem Team gut in Szene gesetzt wird. Manchmal reicht es auch, nur die Information zu sammeln und ohne Frag zu sterben", so Alex.


alexRr hat sich im Laufe seiner Karriere immer mehr zum Teamspieler entwickelt und besonders an seiner Kritikfähigkeit gearbeitet. Das sind wichtige Faktoren auf einem möglichen Weg nach ganz oben. Dafür müssen aber auch die Mitspieler passen. Ein No-Go für Alex ist eine "Kein-Bock-Stimmung" bei Mitspielern. Er selbst gehört eher zu den emotionalen Spielertypen, was auf der einen Seite bei hektischen Situationen störend, in anderen Fällen aber auch sehr motivierend sein kann.



Eine wichtige Person auf seinem bisherigen Weg war Hendrik 'strux1' Goetzendorff, der ihn aus dem Nichts gepickt hat und ihm damit zum ersten Mal eine Bühne gegeben hat, um sich zu beweisen. strux1 zeigte dem unerfahrenen alexRr die eigenen Fehler auf und das auch gerne mal in einem raueren Ton - einem Ton, den Alex auch selbst an den Tag legt. Seine direkte Art kommt nicht bei jedem gut an, sorgt aber dafür, dass Probleme frühzeitig erkannt und behoben werden können.

Zusammen mit seinem Ansager Robin 'ScrunK' Röpke bildet Alex das Rückgrat an Erfahrung für expert eSports. Seit über einem Jahr spielen die beiden nun schon zusammen in einem Team. Sie haben in der Vergangenheit oft andere Ansichten im Spiel gehabt. Das hat neben offensichtlichen Nachteilen allerdings auch einige Vorteile.

alexRr: "Wenn ich mal eingefahren bin in einer Meinung, mit der ich nicht im Recht bin, kann man sich zusammen in einer ruhigen Minute hinsetzen und darüber reden."



Mittlerweile hat Alex zusammen mit dem Rest des Teams den Sprung zum Vollzeit-Profi geschafft. Dadurch können sich die Spieler nun voll und ganz dem Spiel widmen. Bei dem Erfolgshunger, den der 23-Jährige an den Tag legt, ist das ein wichtiger Faktor, um seine Ziele zu erreichen.

Die Erfahrung, die Alex in seiner Karriere sammeln konnte, gibt er nun an andere weiter. Er bekleidete in seinen Teams die unterschiedlichsten Rollen und hat dadurch immer wieder Tipps für unerfahrenere Spieler. Dadurch erkennt Alex auch das Potenzial in jungen Spielern und schafft es so immer wieder, Talente in der deutschen Szene zu etablieren - wie es ihm einst selbst ergangen ist. Gute Beispiele dafür sind Nils 'k1to' Gruhne und Marko 'kressy' Đorđević.

Trotzdem fehlt es ihm nicht an Firepower. Er ist sowohl mit der Rifle als auch mit der AWP variabel einsetzbar, was sein Team unberechenbar macht.

kressy: "Alex nimmt oft Risiken in 1on1-Duellen und kann gut einschätzen, wie der Gegner spielt, was ihn sehr gefährlich macht. Er versteht, was die Gegner denken und versetzt sich in sie hinein. Außerdem kann er die AWP sehr gut spielen und als Zweit-AWP kann er bestimmte Spots alleine spielen."



Bei seinen Mitspielern genießt Alex ein hohes Ansehen. Er sei ein sehr umgänglicher Mensch, mit dem man auch außerhalb des Spiels Zeit verbringen kann, so Teamkamerad kressy.

alexRr ist ein Teamspieler mit Firepower, der sich selbst während des Spiels nicht zu wichtig nimmt und den wir wohl auch noch lange in der deutschen Szene verfolgen werden.


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