Geposted von MooZE,
Das Wochenende ist vorbei. Endlich, denken sich wahrscheinlich einige der Mitarbeiter und Organisatoren der Copenhagen Games 2013. Dass es auf LAN's zu Verzögerung und ab und an auch zu technischen Problemen kommt sollte jedem klar sein, allerdings wurden in Kopenhagen grundlegende Fehler begangen, die einen der traditionsreichsten Events im eSports eigentlich nicht passieren dürften. Das BYOC-Turnier

DRUCKWELLE wurde betrogen
Am Donnerstagnachmittag begann das BYOC-Turnier für die Teams, die sich ein Platz im Main-Event sichern wollten. Mit dabei waren unter anderem ESC Gaming, CPLAY und DRUCKWELLE, von denen lediglich die Polen den Sprung in das Haupt-Turnier schafften. DRUCKWELLE hingegen wurde sogar letzter in ihrer Gruppe, jedoch ist die Art und Weise, wie diese Platzierung zustande kam, für einen eingefleischten eSports-Fan mehr als fragwürdig. Das erste Spiel verlor DRUCKWELLE klar und deutlich, jedoch konnte man sich im zweiten Match zusammenreißen und hatte gegen Evokate die Nase vorn. Im entscheidenen Gruppenspiel kam es dann zum Aufeinandertreffen der beiden dänischen Teams in der Gruppe, die sich anscheinend dachten, den Deutschen einen Strich durch die Rechnung zu machen. myRevenge, das schon sicher qualifiziert war, gewann zwar die ersten Runden, aber hielt es dann nicht mehr für nötig, das Spiel ernsthaft zu beenden. Mit Fun-Waffen rushte man ab sofort nur noch über die Map und verlor das Spiel schließlich. Mit einer Runden-Differenz von +4 blieb myRevenge auf Platz 1. Dahinter befand sich nun Evokate mit +3 und DRUCKWELLE fiel mit ihren -7 auf den dritten Platz ab. Es hatte den Anschein, als wenn sich die Dänen die Runden zuschieben, beweisen kann es allerdings nicht. Die Turnierleitung hat von dem nichts mitbekommen und demnach auch nicht reagiert - DRUCKWELLE hat keinen Protest eingelegt. Übrigens, das gleiche Szenario hätte bei mousesports und n!faculty zutreffen können, denn auch die deutschen Teams bestritten das letzte Gruppenspiel und hätten sich die Seeds zuschieben können. Das kleinere Übel ist wohl, dass ESC Gaming um 14 Uhr zum Spielen bereit war und innerhalb von fünf Stunden nur ein Best-of-1 bestritten hat.Der Three-Way-Tie

Den Schluss der Gruppenphase im Main-Turnier machte die Gruppe von Na'Vi, Fnatic und Co. aufgrund von Netzwerkproblemen, die die Spiele verzögert hatten. Nach einer großartigen Aufholjagd konnte sich im letzten Spiel der Gruppe Na'Vi gegen Fnatic durchsetzen - nun begann die Rechnerei. Wer wird nun im Upperbracket platziert und wer muss sich durch das Lowerbracket kämpfen? Das wussten wohl nicht einmal die Admins. Zuerst wurde Na'Vi auf Tabellenplatz 3 gesetzt, was das Lowerbracket für die Ukrainer bedeuten würde. Diese sahen sich aber noch einmal die Turnierregeln an und beschwerten sich bei den Headadmins. Zuerst zählt die Map-Differenz, die jedoch bei allen Teams gleich war. Danach zählt die Rundendifferenz zwischen den Teams, die die Plätze unter sich ausmachen, wonach Na'Vi auf dem ersten Platz landen würde und Fnatic ins Lowerbracket müsste. Die Admins revidierten ihre Entscheidung und gaben Na'Vi recht. Als nächstes beschwerte sich Fnatic, die damit nicht einverstanden waren. Eine halbe Stunde später änderten die Admins ihre Entscheidung ein zweites Mal und Fnatic war wieder 1. in ihrer Gruppe. Als Grund gaben die Admins an, dass die Mapdifferenz aus allen Spielen gezählt wird und nicht nur unter den drei Teams, die den Three-Way-Tie unter sich ausmachen. Da Na'Vi einen Def-Loss auf der ersten Map des Turniers bekam, da sie zu spät erschienen sind, waren sie demnach wieder 3. in ihrer Gruppe. Damit setzten sich die Admins über ihre eigenen Regeln hinweg und gaben den Dänen den Vorzug gegenüber den Ukrainern. In Folge dessen packten die Akteure rund um Yegor 'markeloff' Markelov ihre Taschen und boykottierten das Turnier. Hierzu hat Na'Vi noch ein kleines Video hochgeladen:
Die Upperbracket-Auslosung

Die Upperbracket-Auslosung konnten die Zuschauer zu Hause natürlich nicht verfolgen, deshalb gibt es darüber nun einen kleinen Einblick, dass die Admins auch dort einen gravierenden Fehler begangen haben. Nach und nach wurden die Begegnungen aufgerufen und die Teams begaben sich wieder zu ihren Plätzen zurück, nachdem sie wussten gegen wen sie antreten müssen. Was allerdings nicht viele mitbekommen haben ist die Tatsache, dass Epsilon zwei Mal im Lostopf war und Publicir.se gar nicht. Die Verwunderung bei den Teams, die noch am Admintisch standen war groß und so hat man einfach aus dem zweiten Epsilon-Zettel Publicir.se gemacht. Im Grunde genommen hätten die betroffenen Teams die Auslosung boykottieren können und auf eine erneute Auslosung pochen können.Das Female-Turnier

Alternate steht ganz oben auf dem Podest
Die Spitze des Eisbergs stellt wahrscheinlich das Female-Turnier dar, was von Fails kaum noch zu übertreffen war. Angefangen beim Admin, der weder bei technischen Problemen noch bei Turnierangelegenheiten helfen konnte, über einen kaputten Rechner, der erst nach dem circa fünften Absturz ausgewechselt wurde bis hin zum Mapwechsel während eines Spiels - das Female-Turnier hatte alles zu bieten. Vor allem der letzte Punkt sollte noch einmal beleuchtet werden. Im Aufeinandertreffen der beiden deutschen Teams von n!faculty und Team Alternate konnten die Mädels rund um Melanie 'beyoNd*' Gutsche die Pistol-Round und die darauf folgende Anti-Eco gewinnen. Am Anfang der dritten Runde dann die erneute Ernüchterung. Der Admin hatte das falsche Spiel durchgesagt, bei dem die Map geändert werden soll. Die Diskussionen konnten losgehen. Im Regelwerk steht, dass wenn der Server innerhalb der ersten drei Runden crasht, muss das Spiel neu gestartet werden. Doch was passiert bei menschlichen Versagen? Zuerst hieß es, dass das Spiel neu gestartet wurde, dies gefiel den Mädels von Team Alternate allerdings überhaupt nicht. Nach einer guten Stunde konnte das Spiel schlussendlich fortgesetzt werden. Die Team-Captains beyoNd* und Antonia 'antonia' Jilek einigten sich mit dem Headadmin darauf, dass das Match bei 0:0 startet und Team Alternate die erste Runde alle Member von n!faculty tötet. Das Match gewann Alternate ohnehin, sodass weitere Diskussionen zum Glück ausblieben. Am Ende stand Alternate auch ganz oben auf dem Podest - Ende gut, alles gut?!

Kommentare