Geposted von TheHotz,
Mehr als 800 Waffen-Skins und über 32 Kisten gibt es inzwischen in Counter-Strike. Obwohl Skins oder Items keine Vorteile bringen, kosten manche unglaublich viel. Wer viel Geld übrig hat und Counter-Strike: Global Offensive (CS:GO) spielt - der kann das schnell wieder los werden. Voraussetzung dafür ist, dass man eine Schwäche für die Zierde seiner Waffen hat. Jede Waffe kann mit einem speziellen Skin versehen werden. Die teuerste Waffen-Skin auf dem offiziellen Community-Markt ist eine M4A4 Howl und kostet 1.400 Euro. Doch es geht weitaus teurer: Im Januar 2018 ging eine Dragon Lore für über 60.000 US-Dollar über den virtuellen Ladentisch.

Valve hat Waffen-Skins im August 2013 eingeführt. Los ging es mit der Kollektion "Arms Deal", in der die ersten neun Skins zu finden waren. Inzwischen gibt es mehrere hundert verschiedene Skins. Skins können entweder in Kisten gefunden werden oder sie werden gedroppt. Zum Kisten öffnen braucht es in der Regel einen Schlüssel, der für 2,20 Euro von Valve gekauft werden muss. Alternativ bekommen Spieler auch jede Woche einen Skin gedroppt, sobald sie einen höheren Dienstgrad erreicht haben. Eine weitere Möglichkeit ist, Skins direkt über den Community-Markt zu kaufen.

Dragon Lore und Howl: Die teuersten Skins

Schon seit Jahren gehört die AWP "Dragon Lore" zu den teuersten Skins. Tatsächlich ist die Waffe so teuer, dass sie lediglich im Zustand "Kampfspuren" auf dem Community-Markt für über 1.300 Euro erhältlich ist. Versionen im besseren Zustand stehen nicht zum Verkauf, weil der Verkäufer den Betrag über Steam nicht als Bargeld auszahlen lassen kann, sondern lediglich als Guthaben auf der Plattform bekommt. Die besagte Dragon Lore, die über 60.000 US-Dollar einbrachte, ist eine Souvenir-Edition mit einem Sticker von Profi-Spieler Tyler 'Skadoodle' Latham.

Ebenfalls ein Dauerbrenner unter den teuersten Skins im Spiel ist die M4A4 Howl. Der Skin wurde nur wenige Tage nach dem Release wieder aus dem Spiel entfernt. Lediglich die Skins, die bis zur Verbannung bereits existierten, sind geblieben. Auf dem Community-Markt werden Skins mit dem Zustand "Abgenutzt" und "Einsatzerprobt" für 1.300 und 1.600 Euro verkauft.



Nicht jeder Skin ist wie der Andere

Auf dem Community-Markt gibt es günstige und teure Skins. Zu den teuersten gehören in der Regel Messer mit besonderen Skin-Variationen wie beispielsweise "Marble Fade" oder "Doppler". Doch nur weil eine bestimmte Skin auf dem Community-Markt vergleichsweise günstig ist, heißt das nicht, dass alle Variationen dieses Skins günstig sind. Ein gutes Beispiel dafür ist das Stilett-Messer mit dem Skin "Case hardened", das im Zustand "einsatzerprobt" normalerweise zwischen 120 Euro bis 160 Euro kostet. Wenn es sich bei dem "Case hardened"-Skin um einen sogenannten "Blue Gem" handelt, dann sind einige Nutzer dazu bereit, deutlich mehr auszugeben. Ein "Blue Gem" ist ein "Case hardened"-Skin, der komplett blau ist. YouTuber und Streamer Bibanator war beispielsweise dazu bereit, für den Skin zusammen mit einem Talon-Messer mit minimalen Gebrauchsspuren, das ebenfalls ein "Blue Gem" ist, insgesamt 14.000 Euro zu zahlen.

Kisten über Kisten

Mit dem Start der Operation "Shattered Web" kam die mittlerweile 32. Kiste ins Spiel. Doch das ist längst nicht alles: Zusätzlich gibt es noch 29 Kollektionen und 93 unterschiedliche Souvenir-Packs von allen Major-Events. Unter diesen speziellen Kisten gibt es drei "eSports Cases" und drei "Weapon Cases". Die Erlöse aus dem Verkauf von Schlüsseln für die eSports-Kisten flossen 2013 und 2014 in das Preisgeld der Major-Events mit ein.

Die teuersten Kisten sind aktuell die "Operation Bravo" und "CS:GO"-Kiste. Pro Kiste liegt der Preis derzeit bei knapp unter 20 Euro. Übertrumpft werden diese jedoch von seltenen Autogramm-Kapseln und Souvenir-Packs. Einige Cobblestone-Souvenir-Pakete werden für fast 200 Euro auf dem Community-Markt verkauft. Immerhin spart man bei jedem Souvenir-Paket den Schlüssel zum Öffnen.



Unterschieden wird in Skins aus Kisten und aus Kollektionen. Während die Kisten-Skins von Community-Mitgliedern aus dem Workshop kommen, werden alle Skins der Kollektionen direkt von Valve kreiert. Nur die "Arms Deal"-Kisten sind die Ausnahme von dieser Regel.

"Arms Deal" war auch die erste Kollektion in Counter-Strike und brachte die ersten Skins, darunter die AWP "Lightning Strike". Anschließend wurde noch eine zweite und dritte "Arms Deal"-Kollektion veröffentlicht. Obwohl die drei Kollektionen auch als Kisten erschienen sind, wurden die Skins von Valve gemacht. Die meisten Kollektionen sind Karten zugeordnet. Zusätzlich gibt es aber noch weitere wie die "Gods and Monsters"- oder "Rising Sun"-Kollektion, die keinen speziellen Bezug haben.

Zuletzt wurden die Kollektionen "Norse", "Canals" und "St. Marc" mit der Operation "Shattered Web" eingeführt. Die kleinste Kollektion ist der Danger-Zone-Karte Blacksite zugeordnet und ist nur mit der "MP5-SD Lab Rats" gefüllt.

Es gibt außerdem noch eine weitere spezielle Kiste, nämlich die Musikkiste. Aktuell gibt es nur eine Kiste, aus der Musik-Kits gezogen werden können. Die Kiste heißt "Radicals" und beinhaltet sieben Kits. Insgesamt gibt es inzwischen 39 unterschiedliche Musik-Kits, die fast alle auch als StatTrak verfügbar sind. In diesem Fall zählt StatTrak nicht die Abschüsse sondern die Antahl der MVP-Auszeichnungen.

Einige Musik-Kits haben auch besondere Geschichten wie zum Beispiel das "EZ4ENCE"-Kit, das nach dem überraschenden Einzug von ENCE ins Finale des IEM Katowice 2019 Majors veröffentlicht wurde. Es stammt von den finnischen Musikern "the verkkars". Auch das Musik-Kit "The Master Chief Collection" ist speziell, weil es nicht handelbar ist und von Spielern freigeschaltet werden kann, die auf Steam die Halo Master Chief Collection besitzen.



Faire Chance oder Glückspiel?

Die Wertigkeit von Skins wird in sieben Farben unterschieden. Die höchste Wertigkeit haben Messer und Handschuhe mit der Farbe gold. Die nächst höheren Skins haben die Farbe rot, dann folgen pink, lila und blau. Am Ende der Liste stehen die hellblauen und grauen Skins, die nur in Souvenir-Packs und Kollektionen vorkommen.

Begehrte Skins zu bekommen ist aber eine seltene Angelegenheit in CS:GO - das belegen die folgenden Statistiken. Die Chance, ein Messer aus einer Waffenkiste zu ziehen, liegt bei ungefähr 0,26 Prozent. Das zumindest berechnete der Reddit-Nutzer "hansjc", nachdem Valve zum Release des Perfect World Clienten ungefähre Wahrscheinlichkeiten für die chinesischen Spieler offenlegen musste. Andere Reddit-Nutzer experimentierten selbst und öffneten 2.000 beziehungsweise über 4.700 Kisten und bekamen ähnliche Prozentzahlen als Ergebnis.

Die Wahrscheinlichkeit, einen blauen Skin zu ziehen, soll demnach bei über 79 Prozent liegen, lila bei 16 Prozent, pink bei 3,2 Prozent und rot bei 0,64 Prozent. Die Wahrscheinlichkeit, zusätzlich noch das StatTrak-Feature zu bekommen, ist 1:10, ein StatTrak-Messer zu bekommen hat laut der Reddit-Nutzer somit eine Wahrscheinlichkeit von 0,026 Prozent. Fakt ist, unter 100 Kisten ist es unwahrscheinlich ein Messer zu finden.

Noch mehr Items: Sticker und Pins für Sammelwütige

Neben Waffen-Skins gibt es weitere Ingame-Items wie zum Beispiel Sticker. Inzwischen gibt es 23 Sticker-Kapseln sowie unzählige Kapseln und Packs für insgesamt 14 Major-Turniere. Für Graffitis gibt es weitere sechs Kollektionen und drei Community-Kisten.

Besonders sind auch die Anstecknadeln, die in drei Serien aufgeteilt sind und für einige Spieler zu richtigen Sammlerstücken geworden sind. Zu Major-Events können sich Fans echte Anstecker kaufen und bekommen dazu einen Steam-Gutscheincode, um den gleichen Anstecker auch im Spiel besitzen zu können. Anstecker, die direkt vor Ort bei Major-Events gekauft werden, bekommen im Spiel noch einen "Original"-Zusatz. Pins, die nur als virtuelle Items über das Spiel gekauft werden, bekommen diesen Zusatz nicht.



Außer den kosmetischen Items um den Charakter, die Waffen oder das Profil aufzuwerten, gibt es noch weitere Gegenstände, die eher einen praktischen Zweck verfolgen. So kann beispielsweise ein Name Tag erworben werden, mit dem der Name von Waffen geändert werden kann. Valve verlangt dafür 1,75 Euro. Ebenfalls nützlich ist das StatTrak-Austauschwerkzeug, das für 0,90 Euro erworben werden kann und das StatTrak zweier Waffen austauscht. Dabei müssen die Waffen allerdings vom gleichen Typ sein und StatTrak haben.

Zu den teuersten - wohl eher nutzlosen Gegenständen - gehören alte Teilnahmepässe für Operationen. Über den Community-Markt können Pässe für alle bereits abgeschlossenen Operationen gekauft werden, zu den teuersten gehören die Operationen Vanguard und Payback, die aktuell über 200 Euro kosten. Wer den Pass kauft und einlöst, kann aber nicht etwa die Missionen der Operationen spielen, sondern darf sich lediglich über die Operationsmünze freuen.

Aus Zehn wird Eins: Aufwertungsverträge

Nicht nur das Handeln und Verkaufen von Skins ist beliebt, auch Aufwertungsverträge werden genutzt, um bessere Skins zu erhalten. Dabei werden zehn Skins der gleichen Qualität zusammengepackt und zu einem Skin der nächstbesseren Qualität aufgewertet. Beliebt sind Aufwertungen nur deshalb, weil Nutzer im Gegensatz zu Kisten eine Garantie haben, eine bestimmte Skin-Klasse zu bekommen. Werden zehn blaue Skins genutzt, ist sicher, dass eine lila Waffe am Ende rauskommt. Der Abnutzungsgrad berechnet sich aus den zehn für das Upgrade genutzen Skins. Wer also nach Skins mit möglichst geringem Abnutzungsgrad sucht, kann schon vor dem Trade-up den künftigen Zustand ermitteln.

Welche Waffe am Ende rauskommt ist und bleibt allerdings dem Zufall überlassen. Nutzer können durch die Auswahl der zehn Waffen vor dem Trade-up nur bestimmen, aus welcher Kiste oder Kollektion der künftige Skin kommt. Werden nämlich nur Skins aus der Cobblestone-Kollektion genutzt, wird am Ende auch definitiv ein Skin aus der Kollektion droppen. Werden Skins aus mehreren Kisten und Kollektionen genutzt kann der Skin am Ende aus den anderen genutzten Kisten und Kollektionen stammen.

Bildquelle: Valve

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