Geposted von EddieCochran,
Valorant fordert Counter-Strike: Global Offensive heraus. Szene-Größen testen die Closed Beta des Neulings. Kann der kommende Shooter von Riot Games dem Klassiker von Valve gefährlich werden? Valorant steht vor der Tür. Für Counter-Strike: Global Offensive bedeutet das vielleicht nichts Gutes. Denn der Titel von Riot Games will den Klassiker vom Thron stoßen, obwohl sich Counter-Strike aktuell so hoher Beliebtheit wie nie zuvor erfreut.



Doch Valorant rückt ins Rampenlicht. Denn der Shooter wird mit großer Spannung erwartet. Am kommenden Dienstag startet die Closed Beta. Der Hype-Train nimmt bereits Fahrt auf. Kurz einsteigen durften bereits bekannte internationale und deutsche CS:GO-Größen und -Streamer wie Fatih 'gob b' Dayik, Timo 'Spiidi' Richter und TrilluXe. Sie durften in der vergangenen Woche den Neuling Valorant in einem Workshop unter die Lupe nehmen.

Gameplay auf Twitch

Am Freitag zeigten sie dann erste Bilder des Valorant-Gameplays auf ihren Twitch-Kanälen. Der Tenor war von allen positiv. CS-Legende gob b bekannte sogar, dass er seitdem nicht einmal mehr CS gespielt hätte. Die Zuschauerzahlen auf Twitch bestätigten die Neugier auf den neuen Egoshooter.


Es gab in der 20-jährigen Geschichte von Counter-Strike etliche Herausforderer, die dem Dauerbrenner den Platz streitig machen wollten. Doch niemand konnte dem Egoshooter-König jemals wirklich gefährlich werden. Hat Valorant das Potential dazu?

Riot Games hat für das Ziel geklotzt: Sechs Jahre hat sich der Entwickler für den neuen Shooter Zeit gelassen. Herausgekommen ist ein Spiel, das unglaublich viel Ähnlichkeit mit CS:GO hat. Als größte Unterschiede lassen sich lediglich die Comic-Grafik und die Fantasy-Elemente beim Riot-Titel ausmachen.


Die Konkurrenz zwischen Valve und Riot Games ist kein Novum. Bereits mit dem Erscheinen von League of Legends folgte ein Angriff auf Valves Dota 2. Riot Games bediente sich dabei ebenfalls erfolgreich der Stärken des Kontrahenten. Das passiert nicht anders bei Valorant.

Die Ankündigung von Valorant klingt so, als hätte Riot den nie erfüllten Weihnachts-Wunschzettel der CS:GO-Community bei Valve in der Abstellkammer gefunden. Die Valorant-Homepage nennt Fakten: Die Server sind auf 128 Tick eingestellt. Selbst auf bis zu zehn Jahre alten Rechnern soll das Spiel stabil laufen. Der Ping soll auf das mögliche Minimum dezimiert werden und in Großstädten nicht höher als 35ms betragen. Zudem soll von Anfang an aktiv gegen Cheater vorgegangen werden. Also einige wichtige Punkte, die der CS:GO-Community seit einiger Zeit unter den Nägeln brennen.

Spielmechanik fast identisch

Wie Counter-Strike ist Valorant kostenlos – insofern man nicht die Premiumvariante von CS:GO in Betracht zieht. Es gibt wie in CS:GO kosmetische Inhalte zu kaufen, die aber keine spielerischen Vorteile haben sollen. Das allgemeine Setup des Spiels gleicht CS:GO hinsichtlich des kompetetiven Spielens. Die Teams bestehen aus fünf Spielern. Eine Spielrunde liegt bei 1 Minute und 40 Sekunden und ist damit etwas kürzer als in CS:GO. Das Ecosystem mit Ingame-Credits ist gleichfalls implementiert.

Die Spielmechanik von Valorant ist fast identisch mit der von Counter-Strike: Global Offensive. Es gibt ein Crosshair und bei manchen WaffeN Zoom-Modi zum Zielen. Die Waffenarten ähneln dem CS-Arsenal in ihren Eigenschaften frappierend. Zudem haben die Waffen jeweils ein einzigartiges Spraypattern. Genau geschossen werden kann nur, wenn die Spielfigur steht. Zudem ist offenbar der Bunnyhop möglich, sagte TrilluXe in seiner Spielanalyse.



Items im Spiel können wie Granaten in CS:GO genutzt werden. Der größte Unterschied: In Valorant haben die neun Agenten Spezialfähigkeiten. Dazu gehören unter anderem Airstrikes, den Gegner kurzzeitig bewegungsunfähig machen oder temporär künstliche Mauern erschaffen.

Mapdesign von Volcano

Die Maps ähneln in ihrer Struktur und ihrem Aussehen denen von CS:GO. Großer Wert wird offenbar auf die Sichtbarkeit der Spieler gelegt, sodass der Kontrast farblich aufeinander abgestimmt ist. Wenig überraschend haben auch CS-Größen als Entwickler bei Valorant mitgewirkt. Für das Mapdesign war Salvatore 'Volcano' Garozzo mitverantwortlich, der für CS die Map Cache entworfen hat.


Viele Mosaikstücke von Valorant stimmen mit denen von Counter-Strike: Global Offensive überein. Riot Games hat sich also des erfolgreichen Rezepts von CS:GO bemächtigt und mit weiteren Zutaten angereichert. Diese weiteren Zutaten allerdings machen Valorant zu einem komplexeren Spiel, was der Einfachheit von Counter-Strike entgegen steht - gerade auch hinsichtlich der Nachvollziehbarkeit des Spiels für Zuschauer. Taktische Tiefe ist dennoch ein Merkmal beider Spiele.

Das Erscheinen von Valorant wird Einfluss auf die CS:GO-Community haben. Möglicherweise auf Valve selbst, das sich zu einer Reaktion genötigt sieht. Sicher ist nach dem Ersteindruck und den Reaktionen der Szene-Größen, dass ab dem kommenden Sommer mit Valorant ein ernsthafter Konkurrent für Counter-Strike: Global Offensive auf dem Markt erscheinen wird.

Was haltet ihr von Valorant?


Anmerkung der Redaktion: In einer vorangegangenen Version stand, dass Valorant per Tweet eine Kampfansage an Valve geschickt hätte. Das war nicht korrekt. Dieser Tweet wurde von einem nicht offziellen Account veröffentlicht.

Foto: Riot Games

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