Geposted von EddieCochran,
Tobias Welz ist seit Februar Community-Manager bei Sprout. Im Gespräch mit 99Damage verrät er, wie es dazu gekommen ist und welche Aufgaben auf ihn warten. Außerdem erzählt er über eine besondere Begegnung beim FACEIT Major London 2018 Minor Qualifier. Erst vor wenigen Tagen hat Tobias Welz seinen 30. Geburtstag gefeiert. In seiner Heimatstadt Nordhorn flogen freilich nicht die Sektkorken in großer Runde. Die aktuelle Corona-Pandemie lässt das nicht zu. Immerhin kamen von seiner Organisation Sprout die Glückwünsche pünktlich per Twitter, auch hier blieb eine herzliche Umarmung also vorerst aus. Den in der Counter-Strike-Szene als „Trommler“ bekannten jungen Mann nehmen diese Umstände aber nicht die gute Laune während des Gesprächs mit 99Damage.



Bei Sprout ist Tobias Welz seit Ende Februar als Community-Manager beschäftigt. Die ehrenamtliche Aufgabe war für ihn ein logischer Schritt, nachdem er bereits seit Jahren engen Kontakt zum Team pflegt. „Die Übernahme der Funktion war sozusagen ein schleichender Prozess“, sagt Welz. Eigentlich habe ihn schon jeder in bei CS-Welt mit Sprout assoziiert, weil er seit Jahren mit dem Team verbunden ist.

Gamer seit Kindheitstagen

Der Anfang für die Verbindung zur Berliner Organisation kam durch Timo 'Spiidi' Richter: „Ich habe ihn bei Events kennengelernt und mich mit ihm angefreundet.“ So ist aus der Freundschaft zum Spieler eine Leidenschaft für das Team mit den grünen Trikots entstanden. Der Trommler wurde zum Fan der Organisation und war gleichzeitig aktiv als helfende Hand.

Tobias Welz ist Gamer von Kindheitstagen an. Interesse hatte er an Strategiespielen wie Command & Conquer oder Shootern. „Battlefield 2 war einer der ersten, den ich gespielt habe“, sagt er. Ein Klassiker unter den Taktik-Shootern, der ihn aber erst viel später zu dem mit dem größten Namen führen sollte: Counter-Strike.

Plausch mit GeT_RighT

„Tatsächlich kam das Interesse an Counter-Strike erst spät und ich schaue CS tatsächlich länger, als ich es selbst spiele“, sagt Welz. Was ihn begeistert an CS:GO, sei die taktische Tiefe des Spiels. „Eigentlich ist es ein simples Spiel, doch nach 20 Jahren entwickelt es sich trotzdem immer noch weiter.“

Als Welz 2016 mit der ESL Spring Meisterschaft das erste CS-Offline-Event besuchte, lässt ihn diese Art von Erlebnis nicht mehr los. Regelmäßig besuchte er nun Veranstaltungen dieser Art. Ob die deutschen Meisterschaften oder das internationale Aufeinandertreffen in Köln. "Die ESL One Cologne ist ein ein großartiges Ereignis. Ich habe dort 2016 die Aktion von ua Aleksandr 's1mple' Kostyliev live gesehen. Das Publikum ist erst in der Wiederholung völlig ausgeflippt, als es diese unglaubliche Szene nachvollziehen konnte." Von diesen Momenten zehrt Tobias Welz als reisender Fan des Spiels.



Die kommunikative Art des im Fernlinienverkehr tätigen Mannes aus Nordhorn sorgte für viele Bekanntschaften in der CS-Community. So erzählt er von einem besonderen Erlebnis: „Beim Faceit-Minor in London 2018 habe ich Christopher 'GeT_RiGhT' Alesund kennengelernt. Wir haben stundenlang über Gott und die Welt gesprochen. Was mich am meisten an ihm beeindruckt hat, war seine Bodenständigkeit, obwohl er einer der Superstars in Counter-Strike ist.“



Doch die besondere Stellung im E-Sport nahm Sprout für den Trommler ein. Wenn Not am Mann war, half er bei Events und in Bootcamps aus. „Ich bin mir nicht zu schade, kurzfristig in den Supermarkt zu fahren, um Getränke oder Snacks für die Spieler zu holen.“ So ist die Verbindung über die Zeit immer enger zusammen gewachsen.



Beeindruckt spricht Tobias Welz über Spiidi. „Ich finde seinen Werdegang einfach bemerkenswert und er ist ein Sympathieträger von Sprout geworden.“ Zu den anderen Spielern pflegt der Trommler ebenfalls einen freundschaftlichen Kontakt. „Bei unseren Neuzugängen Paweł 'dycha' Dycha und Tomáš 'oskar' Štastný ist die Beziehung sicherlich nicht so eng, weil sie erst seit Kurzem dabei sind“, sagt Welz.

Als Community-Manager bei Sprout soll der 30-jährige Niedersachse das Bindeglied zwischen Organisation und Community werden. Dabei steht er in engem Austausch mit Sprout-Manager Daniel Paulus und den Social-Media-Verantwortlichen Svenja Zenker und Leon Arning.



Welz‘ Vision seiner Tätigkeit bei Sprout ist ein besserer Kontakt zwischen Profis und Community: „Wir wollen die Spieler greifbarer machen und haben in der Hinsicht einiges geplant.“ Podcasts und Videos schweben ihm unter anderem vor. Zudem fungiert er als Ansprechpartner der Community.

Aber alles steckt noch in den Kinderschuhen. Die aktuelle Situation durch das Corona-Virus sorgt gerade für andere Prioritäten. Natürlich wünscht sich Tobias Welz in Zukunft großen Erfolg für das Team, in dem er nun selbst mit in der Verantwortung steht. „Aktuell ist es sicherlich schwer für deutsche Teams, in die Top 10 vorzustoßen. Aber die Top 20 ist ein realistisches Ziel für Sprout.“

Spaß in der 99Damage Liga

Wie steht es eigentlich um die eigenen spielerischen Künste in Counter-Strike? Da wiegelt Tobias Welz lachend ab. „Ich spiele in der 99Damage Liga mit meinem Team in der dritten Division. Uns geht es um den reinen Spaß.“ Und bekennt zudem, dass die AWP für ihn der Favorit ist, weil sie das einfachste Konzept biete: „Abdrücken und der Gegner ist raus.“

Das Interesse an Gaming und E-Sport betrachtet der Niedersachse als wichtigsten Faktor neben seiner beruflichen Tätigkeit. „Ich will immer auf dem aktuellen Stand bleiben und gebe dafür 100 Prozent meiner Freizeit.“ Wenn die Zeit der Corona-Pandemie dann irgendwann vorbei ist, wird man den Trommler also mit Sicherheit wieder beim nächsten CS-Event sehen. Vielleicht wird er dann mit einigen Freunden endlich noch nachträglich auf seinen 30. Geburtstag anstoßen können.

Fotos: Sprout

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