Geposted von xshiggyxHD,
Die ESL Pro Series Summer Season 2013 ist am vergangenen Dienstag gestartet. Die EPS geht damit schon in die 24. Season und noch nie wurde im Vorfeld so viel Kritik geäußert: "Zu schwach besetzt" und "Nicht mehr wie früher" liest man oft in den Kommentaren der Szeneseiten. 99Damage nimmt die Äußerungen genauer unter die Lupe und stellt verschiedene Aspekte vor. Das Fehlen traditioneller Bestandteile

Seit der Spring Season 2013 gibt es kein ISNG mehr. Die Viertelfinals wurden zuletzt online ausgespielt, was viele Fans enttäuschte. Auch die EPS-Relegation wird nicht mehr Offline ausgetragen. Besonders für E-Sport-Anhänger, die schon seit Längerem der Szene angehören, war dieser Schritt ein Schock. Das ISNG galt immer als eine sehr stimmungsvolle Veranstaltung, bei der alle Beteiligten ihren Spaß hatten. In diesem Zusammenhang fehlen der Community sowie den Profi-Spielern auch 'alte' Locations, wie der Tanzbrunnen. Mit diesen Veranstaltungsorten werden gute Erinnerungen und einprägende Momente verbunden. In der Tat kann man feststellen, dass in den neuen modernen Studios die Stimmung nicht so intensiv ist wie in früheren Seasons.

Klassengesellschaft?

Ein weiterer Kritikpunkt ist die hohe Leistungsdifferenz innerhalb der Liga. So wie in der Fußball-Bundesliga derzeit Borussia Dortmund und Bayern München das Geschehen bestimmen, so haben sich auch in der EPS ein paar Teams herausgebildet, die den Ligaalltag bestimmen. Um so größer scheint die Freude über starke Leistungen der Teams zu sein, die zunächst als weniger stark eingeschätzt werden. Außerdem werden viele Aufsteigerteams von der Community oftmals im Vorfeld der Season scharf kritisiert. Ihnen wird vorgeworfen, das Niveau der Liga weiter zu senken. Diese Vorverurteilung ist aber durchaus kritisch zu betrachten, da jene Teams durch starke Leistungen in der ESL A-Series bzw. in der Relegation sich für diese Liga qualifiziert haben und die schwächsten Glieder der alten Season ersetzen.

Das Fehlen von 'Legenden'

Ein weiterer Gesichtspunkt, der zu beachten ist, sind die Spieler selbst. Mit dem Umstieg zu CS:GO haben viele Pro-Gamer einen Schlussstrich gezogen und ihre Karriere beendet. Neue Spieler spielten sich in den Fokus, aber die große Begeisterung bei der Community blieb aus. Zu groß scheint die Sehnsucht wieder altbekannte Spieler zu sehen, die mit der EPS verbunden werden. Unter diesem Gesichtspunkt fällt auch die weit verbreitete Freude der Community über die Rückkehr deutscher CS 1.6- oder CS:S-Legenden wie z.B. Patrick 'KRAEUTERHUMPEN' Jakobi oder David 'CHEF-KOCH' Nagel, der zuletzt bei den dotpiXels aktiv war. Aber dies ist nur eine Frage der Zeit, bis sich neue Legenden durch große Leistungen entwickeln. Es ist zu bedenken, dass einige Zeit benötigt wird, um einen Spieler komplett kennenzulernen und einzuschätzen. CS:GO ist schließlich erst seit weniger als einem Jahr erhältlich.

Internationale Ligen und Events werden wichtiger

Die E-Sport-Szene wird immer größer und komplexer. Dabei spielt auch wie in allen anderen wirtschaftlichen Branchen die Internationalisierung eine wichtige Rolle. Immer neue Ligen und Turniere werden gegründet, dazu kommen Offline-Events und Bootcamps. Da viele Spieler nebenbei noch arbeiten oder studieren, werden neue Prioritäten gesetzt. Die meisten Pro-Gamer sind dabei bestrebt sich mit den Besten Europas und der Welt zu messen und stellen internationale Ligen in den Vordergrund. Zudem ist es für viele Lineups und Organisationen wichtig, sich auf dem europäischen Parkett zu präsentieren, um neue Invites zu Ligen und Turnieren zu erhalten, die letztendlich auch eine wichtige Einnahmequelle darstellen.

Negative Erfahrungen aus den ersten beiden CS:GO-Seasons

Nicht zuletzt tragen auch unschöne Ereignisse aus den letzten beiden Seasons dazu bei, dass man vermehrt Kritik aus der Community hört. Einerseits sind dies die Cheatvorfälle in der EPS. In der Winter Season 2012 begann das Dilemma mit dem Ausschluss von logiX e.V. aus Deutschlands höchster Spielklasse. Damals wurden Maximilian 'kzyJ' Heck und Andre 'Andrue' Dangel überführt, Versus-Matches manipuliert zu haben. Zudem musste mTw die ESL Pro Series verlassen. Auch die Spring Season 2013 konnte nicht mit zwölf Teams beendet werden. Es wurden zwei Spieler des Betruges überführt, was zur Folge hatte, dass iPLAY eSports e.V. und COREPLAY Tt.eSPORTS disqualifiziert wurden.

Die Auflösung traditioneller Lineups

Besonders Teams, die schon länger mit der gleichen Besetzung spielen, erfreuten sich großer Beliebtheit beim Publikum. Doch nun mussten auch Teams wie ALTERNATE oder n!faculty Veränderungen vornehmen - unter anderem wegen des fehlenden internationalen Erfolgs. mousesports zum Beispiel hat vorerst komplett mit dem Thema CS:GO abgeschlossen. Während es in der EPS für diese Teams meist gut lief, mussten auf europäischer Ebene teilweise herbe Niederlagen eingesteckt werden. Fakt ist sogar, dass alle vier Finalteams der letzten Season ihr Lineup nicht behalten haben, was auch ein Indiz für die Bedeutsamkeit der internationalen Ligen gegenüber der EPS ist.


Was meint ihr? Wie ist eure Einstellung zur ESL Pro Series? Sind Veränderungen nötig und wenn ja, welche wären das?

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