Geposted von EddieCochran,
Ein Gericht in Finnland weist die Klage von Elias 'Jamppi' Olkkonen ab - der VAC-Bann bleibt damit weiter bestehen. Die Klage des finnischen Counter-Strike-Profis Elias "Jamppi" Olkkonen gegen den US-amerikanischen Spiele-Entwickler Valve wurde am vergangenen Mittwoch erneut vor dem Bezirksgericht Ost-Uusimaa verhandelt. Wie die finnische Zeitung Ilta-Sanomat berichtete, hat das Gericht die Klage abgewiesen und der VAC-Bann des ENCE-Spielers bleibt weiterhin bestehen.

[b]Zuständigkeit nicht bei Gericht in Finnland[/b]

Das Gericht in Ost-Uusimaa erklärte, es sei nicht dafür zuständig, die Streitigkeiten zwischen Elias Olkkonen und Valve beizulegen. Daher sei die Klage unzulässig. Die Anwälte des 19-jährigen wollen gegen die Entscheidung in Berufung gehen. Bereits im August hatte das Gericht eine Aufhebung der Sperre abgelehnt.


Jamppi hatte im Februar dieses Jahres die Klage gegen die deutsche Schwesterfirma Valve GmbH anstelle des amerikanischen Spiele-Entwicklers Valve Corporation eingereicht. Die wiederum teilte mit, nicht der richtige Adressat für die Klage zu sein. Der CS:GO-Profi hatte zudem eine Schadensersatz-Forderung von 250.000 Euro wegen Verdienstausfällen an Valve gestellt, weil der VAC-Bann einen Wechsel zu OG verhindert haben soll.

[b]Verheerend für weitere Karriere[/b]

Im April 2020 unterzeichnete Jamppi einen Zweijahres-Vertrag bei der heimischen Organisation ENCE. Allerdings darf der 19-Jährige kein Spiel bestreiten, in dem Valve involviert ist. Dazu zählen auch die bedeutenden Major-Turniere. Für die weitere Karriere als CS-Profi ist dieser Umstand verheerend, denn Organisationen wollen natürlich ihre besten Spieler bei den größten Turnieren einsetzen. ENCE wechselt derzeit das Lineup, wenn Jamppis Sperre dessen Teilnahme verhindert.

Worum geht es in dem Streit? Nach Angaben von Jamppi hatte er sich im Herbst 2015 im Alter von 14 Jahren einen zweiten Steam-Account zugelegt und dafür CS:GO gekauft, damit ein Freund auf einer LAN-Party mit ihm zusammenspielen konnte. Laut Jamppi habe er noch am selben Abend den Account an den Freund verkauft.

Im November 2015 wurde das zweite Steam-Konto dann mit einem VAC-Bann belegt, der automatisch auch Jamppis Konto in Mitleidenschaft gezogen hatte. Dass Jamppi sein zweites Profil zuvor verkauft haben soll, spielte in der nachträglichen Bewertung des VAC-Banns von Valve keine Rolle mehr.

[b]Klage gegen Vertragsbedingungen[/b]

In dem seit Februar andauernden Rechtsstreit beantragte Elias Olkkonen die Aufhebung des Verbots wegen unfairer Vertragsbedingungen. Dem Antrag zufolge sehen etwa die beim Kauf des Spiels geschlossenen Verträge beispielsweise nicht vor, dass ein VAC-Bann den Spielern das Recht verweigern kann, an großen Turnieren teilzunehmen.

Das Bezirksgericht von Ost-Uusimaa entschied, dass es nach EU-Recht nicht für die Behandlung der Angelegenheit zuständig sei. Laut Gesetz habe Olkkonen bei der Erstellung des Spielkontos im Jahr 2015 eine Vereinbarung mit der US Valve Corporation geschlossen, indem er deren Nutzungsbedingungen akzeptiert hatte.

Jamppi hatte Valve von seinem Wohnsitz in Finnland aus verklagt und war dafür vor das zuständige Gericht in Ost-Uusimaa gezogen. Folgt man der Entscheidung des Gerichts, müsste ein US-amerikanisches Gericht für die Klage des finnischen CS:GO-Profis zuständig sein.

In der aktuellen Gerichtsentscheidung wurde Elias Olkkonen dazu verurteilt, die Kosten des Verfahrens der Valve GmbH in Höhe von 44.650 Euro zu tragen. Olkkonens Anwaltskosten sollen bisher 33.800 Euro betragen. Der Gerichtsstreit zwischen Jamppi und Valve stellt einen Präzedenzfall dar, denn bisher ist kein Spieler gegen seinen VAC-Bann vor Gericht gezogen. Nachdem die Anwälte Revision angekündigt haben, steht im Rechtsstreit zwischen Jamppi und Valve die nächste Runde bevor.

Foto: Stephanie Lindgren/DreamHack

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