Geposted von EddieCochran,
Der Journalist Richard Lewis spricht über Weitergabe von Insiderwissen und Spielmanipulationen in der Tier-2-Szene. Angeblich existiert eine Datenbank über die NA-Szene. Die Vorwürfe des britischen Journalisten Richard Lewis wiegen schwer, als er am Mittwoch auf Twitch seine Erkenntnisse über Weitergabe von Insiderwissen und Spielmanipulationen auf Twitch erzählt. Seinen Angaben zufolge ist Spielmanipulation auch in der europäischen und nordamerikansichen CS:GO-Szene weit verbreitet.

Besonders in der Tier-2-Szene sollen sich nach Angaben von Lewis zahlreiche Vorfälle abspielen, von denen er Kenntnis habe. Beispielsweise spricht Lewis über eine Datenbank in Nordamerika, die er zu Gesicht bekommen haben soll. Aufgedeckt wurden diese Fälle von der dafür verantwortlichen Esports Integrity Commission (ESIC) bisher jedoch nicht, was Lewis an der Überarbeitung der Institution festmacht.

Fälle in Australien

Erfolge in der Bekämpfung von Spielmanipulation kann die ESIC jedoch vorweisen. Anfang September dieses Jahres hatte die Esports Integrity Commission eine Untersuchung wegen Spielmanipulation in der MDL (Mountain Dew League) eingeleitet. Einen Monat später verhängte die ESIC gegen sieben australische CS:GO-Spieler Sperren wegen Matchfixing. Bereits im Mai dieses Jahres mussten sich fünf Australier vor Gericht für dasselbe Vergehen verantworten.


Das Geschehen soll es nicht nur Down Under geben. Richard Lewis sagt in einem Stream, dass die gesamte semiprofessionelle Szene verseucht sei. "Es ist ein weit verbreitetes Phänomen. Es ist nicht nur China, es ist nicht nur Russland, es ist hier. Es ist NA, es ist Europa, es ist Australien, es ist so viel mehr, als wir denken und so viel mehr, als wir beweisen können."

Geld und Skins für Informationen

Angeblich hat der Brite Belege für die Vorwürfe. Richard Lewis sagt, dass er viele Informationen über Spielmanipulationen bekommen habe. Das seien unter anderem Chat-Protokolle von Spielern über Wetten, die sie abgeschlossen haben.

Neben den Wetten soll es einen Handel mit Insider-Informationen geben, die beispielsweise aus Scrims stammen sollen. Lewis sagt, dass jene, die an Informationen interessiert sind, einen Deal mit Profispielern schließen.


Diese Informationen werden dann laut Lewis dazu verwendet, um die Gewinnchancen beim Wetten zu erhöhen: "Ich hatte Zugriff auf die größte Informationsdatenbank eines internen Wettkreises in Nordamerika. In dieser Datenbank waren Informationen und Screenshots von Profispielern, die sie dem Wettkreis gegen Geld oder Skins zuführten.”

Schenkt man Lewis Glauben, sind Profi-Spieler immer noch aktiv, die Informationen weitergegeben haben. Besonders in der Tier-2-Szene seien nach Angaben des Journalisten Spielmanipulationen weit verbreitet, weil sie wüssten: "Sie werden niemals in einem Major spielen, also was ist die Strafe?"

ESIC fehlt Geld und Personal

Lewis zufolge hätten die Spieler keine Angst davor, etwas zu verlieren. So gäbe es eine Zusammenarbeit mit der organisierten Kriminalität, um Spiele und ganze Saisons zu manipulieren. "Das geht in der Tier-2-Szene vor sich", behautpet er.

Am Ende seiner Ausführungen sagt Richard Lewis, dass die ESIC gegen diese Praxis der Manipulation kämpfe. Doch der Mangel an finanziellen Mitteln und fehlendes Personal verlangsame die laufenden Ermittlungen. Zudem müsse die ESIC ihre Ressourcen auch für andere Ermittlungen verwenden. Die ESIC hatte nach den Sperren im Oktober bereits weitere Untersuchungen in der MDL angekündigt.

Foto: Valve

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